Anschläge auf kritische Infrastruktur: 33-Jähriger in Untersuchungshaft

Saarlouis: Sie haben ihn! Nachdem ein unbekannter Mann wochenlang im Raum Saarlouis Anschläge auf Infrastruktur-Einrichtungen verübt hat, sitzt jetzt ein Tatverdächtiger hinter Gittern. Rückblick: Zwischen dem 29. Mai und dem 11. Juni werden unter anderem in Saarlouis und Schwalbach immer wieder Einrichtungen beschädigt, die zur sogenannten kritischen Infrastruktur zählen. Darunter:

Im Bereich der Telekommunikation Sendemasten des Handynetzes und Festnetz-Schaltschränke, im Bereich Elektrizität Umspannwerke und ein Transformatorgebäude. Die Einrichtungen werden immer nachts entweder in Brand gesetzt oder auf andere Weise beschädigt.

Weil es sich um Anlagen handelt, von denen im Zweifel auch Leben abhängen kann und ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann, übernimmt die Abteilung Staatsschutz die Ermittlungen. Fieberhaft wird nach dem Unbekannten gesucht, Zivilkommandos fahren nachts in den betreffenden Bereichen Streife.

Aber nach fast zwei Wochen reißt die Anschlagsserie ab und damit endet die Möglichkeit, den Unbekannten auf frischer Tat zu stellen. Daher starten die Ermittler am 2. Juli eine Öffentlichkeitsfahndung nach dem Täter, bei der Bilder aus einer Überwachungskamera veröffentlicht werden. Es dauert zwar eine ganze Weile, aber letztlich bekommen die Ermittler über diese Fahndung den entscheidenden Hinweis aus der Bevölkerung. Es gelingt, einen 33 Jahre alten Mann aus Saarlouis als Tatverdächtigen zu identifizieren.

Nachdem genügend Beweise gegen den Mann vorliegen, ergeht ein Haftbefehl. Am gestrigen Montag wird der Mann in seiner Wohnung festgenommen. Zum Motiv der Taten schweigt er, ob er darüber hinaus etwas eingeräumt hat, berichtet die Polizei nicht. Jedenfalls wird der 33-Jährige nach der Vorführung beim Haftrichter in die Justizvollzugsanstalt Saarbrücken auf die Lerchesflur gebracht. Die Ermittlungen dauern an.