Saarbrücken: Auf die Synagoge in der Saarbrücker Lotzingstraße, das jüdische Gotteshaus der Synagogengemeinde Saar, wirft die Polizei schon seit jeher ein besonderes Auge. In regelmäßigen Abständen sehen Streifenkommandos der Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt im Rahmen von Schutzmaßnahmen nach dem Rechten vor dem denkmalgeschützten Gebäude. In den vergangenen Tagen und Wochen ist die Polizei nochmals verstärkt an der Synagoge präsent:
Das hängt zusammen mit dem Konflikt zwischen Israel und Palästina, der dieser Tage wieder massiv aufgeflammt ist und auch Auswirkungen bis nach Deutschland hat. So ist es in jüngster Zeit bundesweit zu Vorfällen im Umfeld von Synagogen gekommen, unter anderem in Bonn und Münster. Kein Wunder also, dass die Polizei am heutigen Samstag mit einem Großaufgebot reagiert, als die Meldung über eine körperliche Auseinandersetzung im Bereich der Synagoge in der Landeshauptstadt eingeht.
Umgehend eilen mehrere Polizeibusse und Streifenwagen zum Ort des Geschehens in die Lortzingstraße, darunter Beamte einer Einsatzhundertschaft der Bereitschaftspolizei. Mehrere Personengruppen an der hochsensiblen Örtlichkeit werden umstellt, Zeugen befragt. Wie sich herausstellt, hat es kurze Zeit zuvor ein Handgemenge vor dem Gebäude gegeben. Im Zuge der Befragungen wird jedoch klar, dass der Streit zwischen den Personen nichts mit der Synagoge, dem Israel-Konflikt oder Glaubensfragen zu tun hat.
Vielmehr hat es sich um eine Auseinandersetzung privater Natur gehandelt, der örtliche Bezug zur Synagoge war rein zufällig. Eine Person ist während der Auseinandersetzung leicht verletzt worden. Die Besatzung eines Rettungswagens aus Lebach, der gerade in der Nähe ist, hält an. Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes kümmern sich um die verletzte Frau. Um was genau es bei dem Streit gegangen ist, teilt die Polizei nicht mit.