Automatisch Entschädigung bei Verspätungen: Bundesweit Zustimmung für Saar-Vorschlag

Berlin: Die Bundesrats-Initiative des Saarlandes zur Stärkung der Flug- und Fahrgastrechte ist erfolgreich! In der letzten Sitzung des Bundesrats, wo man den Vorschlag aus dem Saarland diskutiert hat, gab es für den Antrag einhellige Zustimmung. Fluggesellschaften und auch die Bahn sollen demnach gesetzlich verpflichtet werden, bei Verspätungen oder Ausfällen automatische Entschädigungsverfahren zur Abwicklung von Ansprüchen der Reisenden einzuführen.

 Der saarländische Verbraucherschutzminister Reinhold Jost (SPD), aus dessen Ministerium der Vorstoß stammt, freut sich über die Unterstützung für seine an die Bundesregierung gerichteten Forderungen: „Es passiert immer wieder, dass Flug- oder Bahnkunden am Gate oder Bahnsteig stehengelassen werden und dann ihren Ansprüchen hinterherlaufen müssen.“

Dabei sei laut dem Minister keinesfalls einzusehen, warum die Betroffenen zwar bequem online buchen können, aber sich bei Entschädigungsforderungen durch einen Papier- und Formulardschungel kämpfen müssen. Anstatt die Kunden „am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen“, müsse ein automatisiertes Entschädigungsverfahren her.

„Den Unternehmen sind ja aufgrund des Buchungs- und Zahlungsvorgangs die persönlichen Daten ihrer Kunden einschließlich der Bankverbindungen bekannt“, begründete Jost seinen Vorstoß. Sie könnten also bei Verspätungen und Ausfällen Ansprüche automatisch prüfen und entsprechend abgelten. Eine solche Lösung sei zumutbar und technisch einfach umzusetzen. Das sehen offenbar auch viele andere Vertreter in der Länderkammer so. Man darf gespannt bleiben, ob der Vorschlag aus dem Saarland tatsächlich umgesetzt wird.