St. Wendel: Schwerer Bahnunfall heute Nachmittag im Landkreis St. Wendel. Gegen 15.20 Uhr ist ein Regionalexpress des Mainzer Privatanbieters Vlexx auf der Strecke zwischen Saarbrücken Hauptbahnhof und Frankfurt unterwegs. Zwischen den St. Wendeler Stadtteilen Niederlinxweiler und Oberlinxweiler ist plötzlich eine Person zu Fuß auf den Gleisen unterwegs. Die Lokführerin versucht noch, einen Zusammenstoß zu verhindern und leitet eine Notbremsung ein. Doch die Person wird von der Bahn erfasst, der Zug kommt erst ein gutes Stück weiter zum Stehen. Die Leitstelle der Bahn wird die Rettungskette eingeleitet. Ein Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes und der Saarbrücker Rettungshubschrauber Christoph 16 eilen zur Unglücksstelle. Gleichzeitig wird die Freiwillige Feuerwehr alarmiert, um im Falle eines Falles die Person zu befreien, Verletzte im Zug zu retten oder die Bahn zu evakuieren.
Der Bahnverkehr wird auf der Strecke komplett eingestellt. Weil die Einsatzstelle in der Nähe der B 41 liegt und dort die Einsatzfahrzeuge stehen, wird auch die Bundesstraße voll gesperrt. Die ersteintreffenden Rettungskräfte suchen den verunglückten Mann auf den Schienen und werden fündig. Es grenzt beinahe an ein Wunder: Der 58 Jahre alte Saarländer lebt!
Allerdings ist ihm beim Zusammenstoß mit dem Zug an einem Bein der Oberschenkel, am anderen Bein der Unterschenkel abgetrennt worden. Der Mann verliert viel Blut, es muss schnell gehandelt werden. Mit dem Hubschrauber wird er in eine Klinik geflogen, dort weiter behandelt.
Die Lokführerin des Zuges muss von einem Notfallseelsorger betreut werden. Sie kann ihren Dienst nicht fortsetzen. In der Bahn wird niemand verletzt. Nachdem Vlexx einen Ersatzlokführer gefunden hat, können die 100 bis 150 Reisenden weiterbefördert werden. Mittlerweile ist die Strecke wieder frei. Die Bundespolizei und die saarländische Landespolizei haben die Ermittlungen aufgenommen.
Hilfe für Betroffene: Wenn auch dich Suizidgedanken beschäftigen sollten, findest du unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 / 111 0 111 bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr anonym Hilfe und Beratung. Um mögliche Nachahmungen zu vermeiden, berichten wir nur über Suizidfälle, wenn die Tat große Aufmerksamkeit erfahren hat beziehungsweise ein Unfall oder eine Straftat nicht auszuschließen sind.