Neunkirchen: Am Sonntagnachmittag (29. September 2024), gegen 14:45 Uhr, herrschte in der Neunkircher Innenstadt plötzlich Alarmstimmung: Sirenen heulten auf, und mehrere Polizeiwagen rasten mit Blaulicht zum Hauptbahnhof. Kurz darauf wurde der gesamte Bereich großräumig abgesperrt, und Reisende mussten das Bahnhofsgebäude verlassen und draußen warten. Ursache für den Einsatz war eine Bombendrohung, die per E-Mail bei der Polizei eingegangen war.
Wie ein Sprecher der Bundespolizei gegenüber Blaulichtreport Saarland erklärte, sei die Drohung ernst genommen worden, weshalb sofort ein Großeinsatz eingeleitet wurde. Spezialkräfte und ein speziell ausgebildeter Sprengstoffspürhund wurden zum Neunkircher Hauptbahnhof entsandt, um die Situation zu überprüfen. Der Bahnhof wurde sorgfältig durchsucht, doch weder der Hund noch die Einsatzkräfte fanden Hinweise auf eine Bombe oder andere verdächtige Gegenstände. Zwischenzeitlich konnte jedoch Entwarnung gegeben werden. Die Absperrungen wurden aufgehoben, und der Bahnbetrieb konnte wieder aufgenommen werden. Die Polizei geht aktuell davon aus, dass es sich bei der Bombendrohung um einen Trittbrettfahrer handelte – eine bewusste Täuschung, die jedoch erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr und die Sicherheit vor Ort hatte.
Dieser Vorfall ist nicht der erste dieser Art in den letzten Tagen. Die Angst im Saarland wächst, nachdem es in der vergangenen Woche bereits zwei ähnliche Bedrohungslagen gab. An zwei Gemeinschaftsschulen in Völklingen wurden am Dienstag und Donnerstag Amokalarme ausgelöst, nachdem beunruhigende Botschaften auf den Schultoiletten gefunden worden waren. Auch hier erwiesen sich die Warnungen als haltlos, was jedoch die Verunsicherung in der Region nicht mindert. Die Polizei ermittelt nun weiter, um die Quelle der Bombendrohung ausfindig zu machen und den oder die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Solche Falschalarmierungen sind nicht nur strafbar, sondern belasten auch massiv die Einsatzkräfte und führen zu erheblichen Beeinträchtigungen im öffentlichen Leben. Dennoch warnt die Polizei davor, solche Bedrohungen auf die leichte Schulter zu nehmen. Jeder Vorfall wird sorgfältig geprüft, auch wenn sich am Ende keine echte Gefahr herausstellt. Die Bevölkerung wird aufgefordert, wachsam zu bleiben, jedoch nicht in Panik zu verfallen.