Saarbrücken: Feuer im Burbacher Geisterhaus! Am gestrigen Sonntagabend gegen 22 Uhr dringt dunkler Rauch aus einem Gebäudekomplex in der Luisenthaler Straße im Saarbrücker Stadtteil Burbach. Es brennt im sogenannten Geisterhaus. Der riesige Gebäudekomplex direkt an der B 51 ist berühmt-berüchtigt und steht seit rund 20 Jahren leer. Niemand traut sich, die 24 Wohnungen mit 2.000 Quadratmetern Wohnfläche und dem dazugehörigen Grundstück von 1.000 Quadratmetern zu sanieren.
Seit dem Jahr 2002 hat die Stadtverwaltung jedenfalls wegen Baufälligkeit die Nutzung offiziell verboten. Das Gelände ist schon so lange ungenutzt, weil sich die Besitzerfamilie mit der RAG in einem Rechtsstreit befindet. Es geht um einen Millionenbetrag für Schäden, die durch den Bergbau unter dem Gebäude entstanden sein sollen. Immer wieder werfen Jugendliche als Mutprobe und Fans von sogenannten Lost Places einen Blick in den runtergekommenen Wohnkomplex, zudem nutzen Obdachlose das Haus als Schlafstelle.
Wer in der Nacht das Feuer entfacht hat, ist noch unklar. Als die Berufsfeuerwehr mit beiden Löschzügen und die Freiwillige Feuerwehr Malstatt-Burbach vor Ort eintreffen, steht jedenfalls zu befürchten, dass noch Menschen im Gebäude sind, beispielsweise schlafende Obdachlose. Sofort fahren zwei Trupps über zwei Drehleiterwagen zur Personensuche in den Brandbereich im zweiten Obergeschoss. Glücklicherweise sind aber keine Menschen mehr im Haus. Die Feuerwehr beginnt mit der Brandbekämpfung.
Das Feuer wurde von außen mit einem Strahlrohr abgeschirmt und kann mit einem weiteren Rohr im Innenangriff schnell gelöscht werden. Zahlreiche Rettungsfahrzeuge eilen zur Einsatzstelle: elf Feuerwehrautos, ein Notarzteinsatzfahrzeug, ein Rettungswagen, sowie zwei Streifenwagen. Daher muss die Luisenthaler Straße für die Dauer der Löscharbeiten voll gesperrt werden. Die Polizeiinspektion Burbach hat die Ermittlungen zur Brandursache und zur Schadenshöhe übernommen. Viel weiter im Wert sinken wird das marode Geisterhaus durch das Feuer aber wohl nicht mehr.