Saarbrücken/Schwalbach: Schlag gegen einen Kinderporno-Ring, der unter anderem im Saarland tätig geworden sein soll! Schon seit Längerem ermittelt eine Taskforce, die bei der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime in Nordrhein-Westfalen angesiedelt ist, gegen eine Personengruppe wegen des Verdachts der Verbreitung, des Erwerbs und des Besitzes von Kinderpornografie.
Es gelingt den Fahndern der Ermittlungsgruppe „Mia 2.0“ im Laufe der Zeit, die anonym agierenden Mitglieder einer geschlossenen Chatgruppe zu identifizieren. Die Chatgruppe nutzen die enttarnten Personen als Tauschbörse für kinderpornografisches Material. Die Ermittlungen werden schließlich so konkret, dass mehrere richterliche Durchsuchungsbeschlüsse ausgestellt werden. Am heutigen Donnerstag schlagen die Beamten zu.
Unter anderem unter Mithilfe von Spezialeinsatzkommandos werden die Wohnungen von 14 Tatverdächtigen in ganz Deutschland durchsucht. Im Fokus der Ermittler stehen Objekte in Dortmund, Düren, Bottrop, Gladbeck, Oelde, Ganderkesee, Hannover, Dautphetal, Zwickau, im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach und im Saarland. Hier besuchen die Beamten jeweils eine Wohnung in Schwalbach und eine weitere in Saarbrücken. Die Beschuldigten sind im Alter von 30 bis 74 Jahren, Haftbefehle werden nicht vollstreckt.
Das könnte sich jedoch bald ändern, denn die Ermittler können mehr als 250 Datenträger wie Handys, PCs, Festplatten oder DVDs sicherstellen. Eine erste Sichtung und Bewertung dieser Beweismittel ist bereits angelaufen. Einzelne Beschuldigte haben sich außerdem schon geständig eingelassen. Während der Durchsuchungen ergeben sich auch Anhaltspunkte zu weiteren Straftaten wie Verstöße gegen das Waffengesetz. Nach derzeitigen Erkenntnissen haben die Verdächtigen bestehendes Material untereinander getauscht. Konkrete Hinweise auf einen aktuellen Missbrauch durch die 14 Beschuldigten liegen nicht vor.