Ottweiler: Dramatische Momente am Wochenende in Ottweiler. Dort gerät am Freitagabend gegen 22.45 Uhr der ausgebaute Dachstuhl eines Mehrparteienwohnhauses in der Wilhelm-Heinrich-Straße in Brand. Das Feuer bricht aus bislang unbekannter Ursache in einer der Dachgeschosswohnungen aus. Der 66-jährige Wohnungsinhaber kann sich noch selbst aus dem Haus retten, wird jedoch lebensgefährlich verletzt.
Er trägt schwere Verbrennungen davon, kämpft in einer Klinik um sein Leben. Eine 55-jährige Bewohnerin einer anderen Wohnung muss von der Feuerwehr mit dem Drehleiterwagen aus höchster Lebensgefahr vom brennenden Dachgeschoss gerettet werden. Die Frau sowie ein weiterer 40-jähriger Hausbewohner, den die Feuerwehr ebenfalls rettet, werden leicht verletzt. Die restlichen Bewohner können unverletzt aus dem Haus evakuiert werden.
Aufgrund einer Abfrage im Melderegister geht die Feuerwehr zunächst von neun betroffenen Personen aus und befürchtet, dass sich noch mehrere Vermisste im Haus befinden. Mehrere Durchsuchungen aller Wohnungen im Gebäude und Befragungen der Anwohner geben aber schließlich Gewissheit, dass sich glücklicherweise niemand mehr im Gebäude aufhält.
Das Feuer haben die Helfer schnell unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten dauern allerdings sehr lange an, weil das alte Fachwerkhaus zahlreiche versteckte Glutnester mit sich bringt. Sie müssen mit Wärmebildkameras lokalisiert und aufwändig abgelöscht werden. Erst nach rund sechs Stunden kann mit den Aufräumarbeiten begonnen werden.
Im Einsatz sind 63 Kräfte der Feuerwehr, zwei Notärzte, ein Leitender Notarzt mit Organisatorischem Leiter Rettungsdienst, vier Rettungswagen mit Personal sowie eine Schnelleinsatzgruppe des DRK. Auch die Polizei ist vor Ort und nimmt erste Ermittlungen auf. Da durch die Brandfolgen die Statik des Hauses beeinträchtigt sein könnte, wird der Bereich um das Anwesen durch Bauzaunelemente abgesperrt. Weitere Ermittlungen zur Brandursache können erst nach einer Überprüfung der Statik erfolgen.