Saarbrücken: Das Warten auf die Eröffnung des Geschäfts der Modekette „Aachener“ in der Bahnhoftstraße Saarbrücken zieht sich weiter hin. Wiederholt verschoben, soll das Megageschäft nun zum Weihnachtsgeschäft seine Türen öffnen. Doch hinter den Kulissen brodelt es: Der Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Göbel (60) ist in rechtliche Schwierigkeiten geraten und wird mit Haftbefehl gesucht.
Göbel hatte zuvor ambitionierte Pläne, bis zu 25 Karstadt/Kaufhof Filialen zu übernehmen, darunter die in Saarbrücken. Diese Vision war durch vorherige Erfahrungen mit der Rettung von Galeria- und Sinn-Filialen untermauert. Doch die – zumindest in Saarbrücken – immer wieder verschobenen Eröffnungstermine, zuletzt wegen angeblicher Baumängel, werfen Fragen auf.
Der Unternehmer, der sich in der Vergangenheit bereits mit der Justiz wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten auseinandersetzen musste, sollte am Donnerstagmorgen vor dem Amtsgericht Hagen wegen einer falschen eidesstattlichen Versicherung aus dem Jahr 2020 erscheinen. Dabei ging es um einen mutmaßlichen Betrag von 1.000 Euro, den er beim Gerichtsvollzieher unterschlagen haben soll. Hinzu kommt die Anschuldigung, er habe den Kauf einer Villa für seine Frau im Wert von 4,7 Millionen Euro nicht angegeben.
Damit nicht genug: Göbel muss sich am 14. Dezember erneut vor Gericht in Dortmund verantworten. Die Anklage lautet auf Verstoß gegen das GmbH-Gesetz. Er hatte versichert, in den letzten fünf Jahren wirtschaftlich korrekt gehandelt zu haben, obwohl er 2017 bereits wegen Insolvenzverschleppung verurteilt worden war.
Sein jüngster Gerichtstermin war nicht das einzige rechtliche Dilemma für Göbel. 2020 wurde er wegen Fahrens ohne Führerschein verurteilt und 2021 erneut für dasselbe Delikt – dieses Mal zu einem halben Jahr Gefängnis ohne Bewährung. Das Urteil wurde im November 2022 rechtskräftig.
Die Entwicklungen werfen Schatten auf die Zukunft der ehemaligen Galeria Kaufhof Filiale und das Vertrauen in Göbels Führung.