Saarlouis: Vor dem Amtsgericht Saarlouis wurde heute das Urteil gegen einen 23-jährigen aus Saarwellingen gesprochen, der letztes Jahr am 7. August zwischen Bisten und Berus eine 14-Jährige mit seinem zum Rennwagen umgebauten Opel Zafira tötete und einen Jugendlichen schwer verletzte. Der junge Mann muss für drei Jahre ins Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft hatte drei Jahre und vier Monate Haft beantragt, der Verteidiger eine Bewährungsstrafe. Am Ende des Prozesses erklärte der Angeklagte, dass ihm die Folgen des Unfalls Leid täten. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken lastete dem Saarwellinger fahrlässige Tötung der 14-Jährigen, vorsätzliche Gefährdung des Straßenverkehrs und fahrlässige Körperverletzung in zwei Fällen an. Der Vorwurf, dass sich der junge Mann in der Tatnacht ein Rennen mit zwei Mitsubishi Evos lieferte, als das Unglück geschah, konnte während der Verhandlung nicht bewiesen werden. Seine beiden Freunde mit den Mitsubishis hatten sich nach dem Unfall aus dem Staub gemacht, ohne zu helfen und kehrten erst später zurück. Der Opel Zafira des Todesfahrers, der damit oft auf der Nordschleife am Nürburgring fuhr, war zum Unfallzeitpunkt durch eine Vielzahl technischer Veränderungen zu einem Rennwagen mit einer Leistung von über 250 PS umgebaut, die Vorderreifen waren stark abgefahren. Aufgrund der vorgenommenen Veränderungen war die Betriebserlaubnis des Wagens erloschen. In einer Kurve verlor der damals 22-Jährige die Kontrolle über sein Fahrzeug und erfasste die Jugendlichen auf dem Gehweg. Vor Gericht erklärte der Angeklagte, die Kurve falsch eingeschätzt zu haben und machte das defekte ABS seines mit „Waffenschmiede Rüsselsheim“ beschrifteten Wagens für das Unglück verantwortlich. Während der Verhandlung wollte er sein sicher gestelltes Auto zunächst zurück haben, verzichtete später jedoch darauf.