Bous: Ein gefährlicher Irrtum in der Küche hätte eine Familie im Landkreis Saarlouis am Wochenende beinahe das Leben gekostet! Das Ehepaar und die gemeinsame Tochter aus Bous sammeln am Samstag gemeinsam in einem heimischen Waldstück Pilze. Bei dem Ehepaar daheim wird die Ausbeute zum Verzehr vorbereitet, danach geht die Tochter zu sich nach Hause. Die drei Sammler glauben, dass sie sogenannte Hallimasche oder Honigpilze gefunden haben.
Kurz nach dem Essen klagt das Ehepaar aber über Unwohlsein und wird von Halluzinationen geplagt – Pilzvergiftung! Die ist so folgenschwer, dass der 69-jährige Mann stürzt und sich dabei eine Verletzung im Kopfbereich zuzieht. Die ebenfalls vergiftete Ehefrau schafft es gerade noch, bei Nachbarn Hilfe zu holen. Die wiederum alarmieren Rettungswagen, Notarzt und Polizei.
Während die Notfallmediziner das Ehepaar behandeln, berichten die Senioren, dass ihre 44-jährige Tochter dieselben Pilze gesammelt und möglicherweise auch schon gegessen hat. Sofort fährt die Polizei zur Wohnung der Frau nach Bous. Der Lebensgefährte der 44-Jährigen berichtet den Beamten, dass seine Partnerin nach dem Essen der Pilze über Unwohlsein geklagt und sich daraufhin schlafen gelegt hat! Als die Einsatzkräfte im Schlafzimmer nachsehen, befindet sich die Frau in einem kritischen Gesundheitszustand!
Sofort werden Rettungsdienst und Notarzt nachgefordert, die die Frau umgehend versorgen. Alle Vergifteten werden in umliegende Krankenhäuser eingeliefert und dort behandelt. Derzeit besteht bei keinem der Betroffenen akute Lebensgefahr. Nach derzeitigem Erkenntnisstand der Polizeiinspektion Saarlouis ist die Vergiftung auf einen Zubereitungsfehler zurückzuführen:
Hallimasche können grundsätzlich giftig sein. Wenn man die Pilze aber lang genug erhitzt, können die Giftstoffe zersetzt werde und der Pilz kann gefahrlos gegessen werden. Werden die Hallimasche zu kurz gegart oder gebraten, können schwere Vergiftungen die Folge sein.