Saarbrücken: Ein Großaufgebot der Feuerwehr rückt am heutigen Dienstagnachmittag zu einem ABC-Alarm in die Dudweiler Landstraße im Saarbrücker Stadtteil St. Johann aus. An der im vergangenen Jahr frisch eröffneten „Mr. Wash“-Autowaschstraße hat es einen Chemieunfall gegeben. In den Räumlichkeiten der Waschanlage ist nach derzeitigem Ermittlungsstand aus bislang ungeklärter Ursache ein Fass mit 200 Litern Natronlauge ausgelaufen.
Die Chemikalie wird in konzentrierter Form auf der Haut stark ätzend und kann schwere Verletzungen verursachen. Selbst stark verdünnte Natronlauge kann beim Kontakt mit den Augen die Hornhaut so stark schädigen, dass es zur Erblindung kommt. Bisherigen Angaben zufolge kommen in der Waschanlage drei Menschen mit dem Stoff in Kontakt. Sie werden dabei glücklicherweise aber nur leicht verletzt.
Vom Rettungsdienst, der ebenfalls mit mehreren Einheiten vor Ort ist, werden die Verletzten zunächst vor Ort versorgt und danach mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser verbracht. Ob es sich bei den Betroffenen um Angestellte oder Kunden der Anlage handelt, ist derzeit nicht bekannt. Neben der Berufsfeuerwehr Saarbrücken rücken auch Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Saarbrücken aus, zudem mehrere Feuerwehren der Gefahrstoffkomponente aus dem gesamten Regionalverband Saarbrücken.
Die Einsatzkräfte sichern die Räume des Gebäudes in Chemieschutzanzügen. Wie viel der ätzenden Flüssigkeit ausgelaufen ist, ist noch nicht klar. Um die kontaminierten Helfer nach ihrem Einsatz zu sichern, wird vor Ort eine Dekontaminationsstelle eingerichtet, in der die Schutzanzüge der eingesetzten Kräfte abgeduscht werden.
Das Gelände rings um die Anlage ist während des Einsatzes abgesperrt, der Betrieb eingestellt. Die Polizei ist ebenfalls vor Ort und hat erste Ermittlungen dazu aufgenommen, ob strafrechtlich relevante Handlungen zu dem Unfall geführt haben.