Merzig/St. Wendel: Einsatzkräfte des Hauptzollamts Saarbrücken und des Landespolizeipräsidiums Saarland durchsuchen am heutigen Freitag gemeinsam mehrere Objekte im Landkreis Merzig-Wadern sowie im Kreis St Wendel. Im Visier der rund 30 Einsatzkräfte: Menschenhändler, die Ausländer oft unter Vorspiegelung falscher Versprechungen nach Deutschland locken und dort die Arbeitskraft der in der Fremde schutzlosen Opfer ausbeuten.
Dabei machen sich die Kriminellen zu Nutze, dass die eingeschleusten Opfer oft kein Wort Deutsch sprechen. Oftmals werden den Frauen und Männern, denen ein besseres Leben bei uns versprochen worden ist, auch alle Papiere wie Reisepässe und ihre Handys abgenommen. Durch aufwändige Ermittlungen im Vorfeld haben die Fahnder mehrere Durchsuchungsbeschlüsse am Amtsgericht Saarbrücken erwirkt. Die verdächtigen Objekte sind allesamt Nagelstudios in den Landkreisen Merzig-Wadern und St. Wendel.
Hier schlagen die Beamten der Polizeiinspektionen aus Merzig und St. Wendel zusammen mit Ermittlern der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts und des Dezernats für Menschenhandel und Schleusungskriminalität des Landespolizeipräsidiums am späten Vormittag zu. Bei den Razzien werden umfangreiche schriftliche Unterlagen sichergestellt, die jetzt ausgewertet werden müssen. Zudem werden die anwesenden Arbeitskräfte zu ihren persönlichen und arbeitsrechtlichen Verhältnissen befragt.
Allerdings können im Rahmen der Maßnahme keine Arbeitskräfte, die nicht über eine entsprechende Arbeitserlaubnis und die erforderlichen Aufenthaltstitel verfügen, festgestellt werden. Auch festgenommen wird niemand. Dafür registriert die Abteilung für Schwarzarbeitsbekämpfung des Zolls mehrere Unregelmäßigkeiten bei der Registrierung der Arbeitszeiten. Die Ermittlungen, die im Rahmen des heutigen Welttags gegen Menschenhandel laufen, dauern an.