Einsatz von Spezialkräften auf McDonald’s-Parkplatz

St. Ingbert: Am Donnerstag vergangener Woche erreichen unsere Redaktion plötzlich mehrere Hinweise von Leserreportern zu einem Polizeieinsatz in St. Ingbert. Auf dem Parkplatz des McDonald’s-Restaurants in der Südstraße sprinten gegen 13.30 Uhr plötzlich mehrere hochmotorisierte Fahrzeuge vor. Vermummte Männer mit Skimasken und orangefarbenen Polizei-Armbinden springen aus den Wagen, umstellen mehrere Personen auf dem Gelände der Fast-Food-Kette.

Den Betroffenen werden nicht nur Handschellen, sondern auch Augenbinden angelegt, um ihre Orientierung und Absprachen zu erschweren. Diese Vorgehensweise ist typisch für die Elitebeamten des Mobilen Einsatzkommandos, kurz MEK. Neben saarländischen Kräften sind auch Beamte aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz in den Zugriff eingebunden. Noch während des Einsatzes schrauben die Polizisten die Kennzeichen ihrer eigenen Fahrzeuge ab, um die vor den Blicken der zahlreichen Schaulustigen und ihren Fotohandys zu schützen.

Kurze Zeit nach der Festnahme rücken sogenannte kolorierte Fahrzeuge, also ganz normal als Polizeiautos erkennbare Streifenwagen der Operativen Einheit Flex an. Die uniformierten Beamten übernehmen den Abtransport der Verdächtigen. Nach wenigen Minuten ist der ganze Spuk wieder vorbei, alle Kräfte rücken ab. Bleibt die Frage: Was ist hier passiert? Anruf beim saarländischen Landespolizeipräsidium. Dort erklärt ein Sprecher: „Es handelt sich um einen Einsatz der Drogenfahndung.“

Weitere Details will der Behördensprecher mit Blick auf noch anstehende, weitere Maßnahmen nicht verraten. Das ist auch knapp eine Woche nach dem Zugriff noch so, obwohl wir nach wie vor Nachfragen zu der Aktion erhalten. Polizeisprecherin Melanie Mohrbach erklärt: „Es laufen noch weitere Anschlussermittlungen, deren Erfolg wir nicht gefährden möchten.“ So ist unklar, ob sich die Verdächtigen mittlerweile in Untersuchungshaft befinden. Mit der McDonald’s-Filiale an sich hat der Einsatz wohl nichts zu tun. Wahrscheinlich ist der Parkplatz lediglich von Kriminellen wegen der günstigen Lage an der A 6 gewählt worden. Zu gegebener Zeit sollen nähere Informationen veröffentlicht werden.