Er soll einen tödlichen Unfall gebaut haben: Mann in Saarbrücken festgenommen

Saarbrücken: Am heutigen Dienstagmorgen stehen Polizeibeamte vor einer Wohnung im Stadtgebiet von Saarbrücken. Sie haben einen Haftbefehl in der Tasche, ausgestellt auf den Wohnungsinhaber. Der Mann bekommt Handschellen angelegt, wird von den Beamten abgeführt. Es ist das jähe Ende einer mehrmonatigen Flucht vor der Justiz. Im Juni vergangenen Jahres wird gegen den 22 Jahre alten Mann von den Behörden in Ungarn ein Europäischer Haftbefehl erlassen.

Dem ungarischen Staatsangehörigen wird in seiner Heimat vorgeworfen, einen schweren Verkehrsunfall verursacht zu haben. Dabei soll der Mann nicht nur unter alkoholischer Beeinflussung gestanden und die am Tatort zulässige Höchstgeschwindigkeit übertreten haben. Bei dem von ihm verursachten Unfall soll auch ein Mensch ums Leben gekommen sein, für dessen Tod sich der 22-Jährige vor der ungarischen Justiz verantworten soll. Stattdessen setzt der Verdächtige sich irgendwann nach Deutschland ab.

Die ungarischen Kollegen verfolgen die Spur des Verdächtigen in die Bundesrepublik und weiter ins Saarland. Daraufhin nehmen Zielfahnder der Landespolizeidirektion die Ermittlungen auf. Sie verfügen über jahrelange Erfahrung im Aufspüren von untergetauchten Kriminellen. Mithilfe von Observationen, Telefonüberwachungen und dem Ermitteln von Geldflüssen können sie die Verstecke der Gesuchten ausfindig machen. So auch in diesem Fall:

Der 22-jährige Ungar wird in Saarbrücken lokalisiert. Gemeinsam mit Kräften des Kriminal- und Ermittlungsdienstes der Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt schlagen die Zielfahnder heute zu. Der Mann wird festgenommen, er leistet keinen Widerstand. Im Polizeiwagen geht es zur Vorführung bei einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Saarbrücken. Der erlässt den Haftbefehl gegen den Mann, der danach in die JVA auf der Saarbrücker Lerchesflur überstellt wird. Dort bleibt der 22-Jährige bis zu seiner Auslieferung nach Ungarn.