Saarbrücken/Rodgau: Zugriff für das Spezialeinsatzkommando in der Landeshauptstadt am gestrigen Montag. Im Stadtteil Gersweiler stürmen die Elitebeamten ein Wohnhaus, nehmen einen 24 Jahre alten Mann fest. Er leistet keinerlei Widerstand, niemand wird bei dem Vorfall verletzt. Grund für die Festnahme des Mannes ist ein Haftbefehl des Amtsgerichts in Offenbach am Main. Denn der aus Syrien stammende Mann ist dringend verdächtig versucht zu haben, einen anderen Menschen zu töten!
Der Vorfall soll sich am 17. Juli ereignet haben. Tatort ist nach Angaben der Polizei das hessische Rodgau im Landkreis Offenbach am Main. Was genau dem Mann zur Last gelegt wird, teilen die Beamten nicht mit. Jedenfalls wird er schnell als Tatverdächtiger identifiziert. Allerdings entzieht sich der Mann nach der Tat den Maßnahmen der Polizei und taucht unter. Zielfahnder des Polizeipräsidiums Südosthessen nehmen die Ermittlungen auf.
Nachdem sich vage Hinweise darauf ergeben, dass sich der Gesucht im Saarland aufhalten könnte, übernehmen die Experten des Dezernats für Zielfahndung am Landespolizeipräsidium Saarbrücken den Fall. Sie ermitteln aufgrund von Spuren, die Verdächtige hinterlassen, wo sie die Gesuchten aufhalten. Dabei können unter anderem Telefonüberwachung, die Nachverfolgung von Kontobewegungen oder auch Observation von Kontaktpersonen helfen.
Den saarländischen Zielfahndern gelingt es gestern schließlich, die aus dem Landkreis Offenbach am Main stammende Person in Gersweiler aufzuspüren. Die intensiven Ermittlungen ergeben nämlich, dass der Gesuchte sich bei einem Verwandten aufhält.
Der Verdächtige soll am heutigen Dienstag nach Hessen überstellt und dort einem Haftrichter vorgeführt werden. Der entscheidet dann, ob die Beweise von Polizei und Staatsanwaltschaft ausreichen, um den 24-Jährigen wegen des versuchten Tötungsdelikts in Untersuchungshaft zu bringen.