Saarbrücken: Die Polizei hat weitere Details zum Fund mehrerer Katzen und Tierkadaver auf einem Gelände im Saarbrücker Stadtteil St. Arnual am gestrigen Sonntag bekannt gegeben (wir berichteten). Demnach ist kurz nach elf Uhr ein Mann mit seinem Hund im Garten- und Waldgebiet Am Großen Hohlweg unterwegs. Plötzlich entläuft ihm sein Vierbeiner und schlüpft durch ein Loch in einem rostigen Zaun auf eins der Grundstücke. Der Mann will sein Tier wieder einfangen und folgt dem Hund. Dabei stößt er auf ein Wochenendhaus, aus dem die kläglichen Schreie mehrerer Katzen zu hören sind. Außerdem ist ein starker Verwesungsgeruch wahrnehmbar.
Der Zeuge informiert umgehend den Tiernotruf des Saarlands und die Polizei. Die Beamten schauen sich die Situation vor Ort an und finden ein völlig vermülltes Grundstück um das kleine Gartenhäuschen vor. Die Berufsfeuerwehr wird hinzugerufen, die das dicht verrammelte Gebäude gewaltsam öffnen muss. Beim Blick in das Gebäude finden die Einsatzkräfte eine große Zahl toter und lebender, offensichtlich verwahrloster Katzen vor. Das zuständige Landesamt für Verbraucherschutz sowie Mitarbeiter des Bertha-Bruch-Tierheims werden informiert. Nach und nach werden die überlebenden Vierbeiner bis in die Abendstunden abtransportiert.
Bis jetzt sind 32 lebende verwahrloste Katzen eingefangen und ins Tierheim verbracht worden. Im Gebäude befinden sich zudem mehrere verendete Katzen sowie nach erster Schätzung der Polizei etwa 150 bis 200 Tierkadaver in Müllsäcken. Die Berufsfeuerwehr entsorgt ein großes Fass voll mit Katzenkadavern. Die Entsorgung gestaltet sich allerdings so umfangreich, dass sie am gestrigen Sonntag nicht beendet werden kann.
Die Arbeiten werden daher heute fortgesetzt. Die Polizei hat mittlerweile die Inhaberin der Gartenlaube ermittelt. Es handelt sich um eine 73 Jahre alte Frau. Gegen sie werden nun Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet. Die Ermittlungen dauern an.