Saarbrücken – Im Saarland offenbart die frisch veröffentlichte Media Analyse 2024 Audio I, welche die Hörerfrequenzen der deutschen Radiostationen misst, eine deutliche Verschiebung in den Hörpräferenzen. Das früher so gefeierte „Radio Salü“ verzeichnet dabei einen fortlaufenden Rückgang, wohingegen die Stationen des Saarländischen Rundfunks (SR) Zuwachsraten erleben.
Die Hörerzahl von Radio Salü hat sich von 101.000 im Jahr 2014 auf nunmehr 50.000 Hörer in der Durchschnittsstunde halbiert. Der Sender verliert dabei kontinuierlich an Zustimmung (Jahr: 2014 – Hörer: 101.000, 2016 – 82.000, 2018 – 70.000, 2020 – 58.000, 2022 – 56.000, 2024 – 50.000). Eine Entwicklung, die auch den Salü-Schwestersender „Classic Rock Radio“ betrifft, welches jetzt nur noch 5.000 Hörer erreicht.
Der Rheinland-Pfälzer (er wohnt in Mainz und ist glühender Anhänger des FSV Mainz 05), Axel Musolff, seit letztem Herbst Leiter von Radio Salü, hat trotz des deutlichen Abwärtstrends dennoch seine Dankbarkeit gegenüber den restlich verbleibenden Hörern ausgesprochen und die Arbeit seines Teams gelobt, das Publikum mit toller Musik und schönen Moderationen zu begeistern. Im krassen Gegensatz zu Radio Salü haben die SR-Sender ihre Hörerzahlen gesteigert, mit SR1 als Spitzenreiter im Saarland bei 69.000 Hörern und SR3, der eine beachtliche Steigerung um 8.000 Hörer verzeichnet und nun 68.000 Hörer pro Stunde hat.
Pikant: In einer Pressemitteilung und über einen Post auf Social Media versuchte Radio Salü augenscheinlich zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Versuchten ihre Zahlen positiv darzustellen, was die Tabelle der ARD eindeutig widerlegt. Blickt man auf die Tabelle auf der dafür eingerichteten Homepage des großen Vermarktungsunternehmens, wird schnell klar. An der ‚offiziellen‘ Salü-Darstellung kann etwas ganz und gar nicht stimmen:
Das obere Schaubild zeigt die aktuellen Zahlen der Mittwoch erschienenen Media Analyse. Sie zeigt, dass SR1 in der Stunde 19.000 und SR3 18.000 deutlich mehr Hörer als Salü haben.
Die Ergebnisse der Media Analyse, die über telefonische Umfragen zur Hörgewohnheit informieren, wirken sich gravierend auf die nationale Vermarktung der Sender aus, besonders für Radio Salü, das mit finanziellen Einbußen durch die sinkende Hörerzahl kämpft und an dem der Sender qualitativ seit Jahren sichtlich zu knabbern hat. Für den gebührenfinanzierten SR sind diese Zahlen jedoch von geringerer Bedeutung.