St. Wendel: Die Mutation B.1.1.7 des neuartigen Corona-Virus, die in Großbritannien zu einem massiven und sprunghaften Anstieg an Infektionen geführt hat, ist jetzt auch im Saarland festgestellt worden. Das teilen nicht etwa das Gesundheitsministerium oder die Staatskanzlei, sondern die CDU-Landtagsfraktion am heutigen Dienstag mit. Demnach ist das Virus im Landkreis St. Wendel nachgewiesen worden. In dem Landkreis herrscht derzeit die saarlandweit zweithöchste Inzidenz ganz knapp nach dem Regionalverband Saarbrücken.
Das bedeutet, dass hier saarlandweit mit die meisten Neuinfektionen mit dem Corona-Virus festgestellt werden. Ob dies auch mit der mutierten Variante des Virus zusammenhängt, ist unklar. Die Virus-Mutation B.1.1.7 aus Großbritannien ist erheblich ansteckender als die bisherigen Varianten. Hinzu kommen weitere Varianten aus Südafrika und Brasilien, die nach bisherigen Erkenntnissen noch gefährlicher sein können als die britische Variante.
Um einen Überblick über die Ausbreitung der Corona-Mutationen im Saarland zu bekommen, hat der Ministerrat heute ein umfangreiches Monitoring des Corona-Virus SARS-CoV-2 beschlossen. Ab sofort werden alle positiven PCR-Tests im Saarland auf die englische, südafrikanische und brasilianische Variante des Corona-Virus untersucht. Ministerpräsident Tobias Hans (CDU): „Die Corona-Mutationen alarmieren uns sehr. Um zu verhindern, dass sich diese Varianten weiter ausbreiten, ist es unerlässlich, dass wir zuverlässig wissen, wie weit sie auch bei uns bereits verbreitet sind.
Wir haben daher heute im Ministerrat beschlossen, ab sofort die positiven PCR-Tests im Saarland auf die neuen Varianten von SARS-CoV-2 untersuchen zu lassen. Auf diese Weise können wir rasch nachweisen, welche derartige Mutationen auch bei uns im Saarland vorliegen, unsere Gesundheitsämter unverzüglich informieren und sicherstellen, dass mögliche Infektionsketten schnell durchbrochen und eine umfassende Kontaktnachverfolgung gewährleistet ist.“