Wallerfangen: Für großes Aufsehen und mehrere Anfragen an unser Medium sorgt gestern Abend ein massiver Polizeieinsatz im beschaulichen Wallerfangen. Alles beginnt damit, dass die Polizeiinspektion in Saarlouis gegen 20 Uhr ein Hilferuf über Telefon erreicht. Der Mitteilung zufolge soll sich auf einem Campingplatz in Wallerfangen eine Menge fahrendes Volk eingefunden haben und nun den Platz nicht mehr verlassen wollen. Die Betreiber möchten nun von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und bitten die Beamten um Unterstützung.
Um das staatliche Gewaltmonopol entsprechend demonstrieren und durchsetzen zu können und auch, um eine mögliche Eskalation der Situation von vornherein zu vermeiden, rückt die Polizei vorsorglich mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften an. Mehrere Streifenkommandos, zwei Diensthundeführer, Kräfte der besonders ausgerüsteten Operativen Einheit und auch Beamte der Bereitschaftspolizei rücken mit Martinshorn und Sirene nach Wallerfangen aus. Vor Ort wird dann tatsächlich eine große Reisegruppe mit rund 50 Fahrzeugen und etwa 15 Wohnanhängern angetroffen.
Aber die Situation stellt sich etwas anders dar, als zunächst geschildert. Das fahrende Volk hat sich nicht auf dem Campingplatz niedergelassen, sondern auf einem öffentlichen Platz gegenüber. Eine Räumung seitens der Polizei ist nicht möglich und auch nicht nötig. Allerdings benutzen immer wieder Mitglieder der Großfamilie unberechtigterweise die sanitären Anlagen des Campingplatzes.
Deshalb weisen die Polizisten den Clan an, dies zu unterlassen. Außerdem werden die Reisenden aufgefordert, bis spätestens heute ihre Zelte abzubrechen und den Platz freiwillig zu räumen. Ersten Ermittlungen der Beamten zufolge kommt es im Umfeld zu keinen szenetypischen Straftaten, sodass der Einsatz am späten Abend für die Einsatzkräfte nach und nach beendet werden kann.