St. Wendel: Der kleine Julian aus dem Ortsteil Saal ist erst sechs Jahre alt, doch was er schon alles mitmachen musste, langt für ein ganzes Leben. Im Mai wird bei dem Jungen ein Hirntumor diagnostiziert, der mit Hilfe einer Operation fast vollständig entfernt werden kann. Mit Chemotherapie versuchen die Ärzte bei zahlreichen Krankenhausaufenthalten, Julians verbliebenen Krebs in die Knie zu zwingen. Die anstrengenden Therapiesitzungen übersteht der tapfere Junge mit Träumen: Er wünscht sich einen Besuch im Legoland. Das hört die Freiwillige Feuerwehr in St. Wendel und fackelt nicht lange: Für den gestrigen Sonntag veranstaltet die Jugendfeuerwehr aus dem Mittleren Ostertal zu einem Wohltätigkeitsessen ein. Gereicht werden „Grumbeersupp“ aus der Feldküche mit frischem, selbst gebackenem „Quetschekuche“. Die Organisatoren nehmen im Vorfeld Vorbestellungen an, gehen anhand der Zahlen von etwa 150 Besuchern aus. Doch das Schicksal des kleinen Jungen und die tolle Veranstaltungsidee der Feuerwehr machen in der Region die Runde. Am Ende kommen tatsächlich fast 500 Menschen beim Löschbezirk Mittleres Ostertal vorbei, um zu essen und zu helfen. Sogar einen Fahrdienst richtet die Feuerwehr ein für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind oder kein Auto haben. Ein besonderer Besucher ist Julian selbst. Feuerwehr-Vizechef Stefan Grevener holt den Sechsjährigen persönlich mit einem Feuerwehrauto daheim ab und bringt damit die Augen des schwer kranken Jungen zum Strahlen. Schöne Idee der Organisatoren: „Die Portion kostet so viel, wie Ihnen das Essen wert ist.“ Und das ist jede Menge: Am Ende des Tages kommen mehr als 4 000 Euro für Julian zusammen! Und die kommen dem Jungen und seiner Familie komplett zu Gute, denn die Kosten für das Essen übernimmt die Feuerwehr selbst! Weitere Vereine und Firmen beteiligen sich mit Spenden.