Saarbrücken: Brisante Entdeckung auf einer Baustelle in der Landeshauptstadt am heutigen Donnerstag. Am Nachmittag wird dort bei Baggerarbeiten auf einem alten Industriegelände in Malstatt eine Fliegerbombe entdeckt! Die Arbeiten werden sofort eingestellt, das Gelände in der St.-Johanner-Straße geräumt und die Polizei in Kenntnis gesetzt. Eine erste Begutachtung des Objekts vor Ort ergibt laut „SZ“: Es handelt sich um eine 100-Kilo-Fliegerbombe. Schnell ist klar:
Zur Entschärfung des Sprengkörpers muss ein großer Evakuierungsradius gezogen werden, was jede Menge Probleme mit sich bringen wird. So liegt die Baustelle direkt an der B 51, dahinter verläuft eine Bahnstrecke, in unmittelbarer Nähe liegen zahlreiche Wohnkomplexe und eine Tankstelle. Deshalb wird nach einer Beratung in einem Krisenstab am Abend entschieden, die Entschärfung nicht sofort durchzuführen, sondern auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Denn von dem Sprengkörper geht nach Einschätzung der Experten erst einmal keine Gefahr aus.
Das Baustellengelände ist umzäunt, zusätzlich wird der einzige Zugang mit quergestellten Fahrzeugen gesichert. Die Entschärfung soll am Sonntag stattfinden. Dazu wird wohl ein Evakuierungsradius von mindestens 300 Metern eingerichtet. Das würde dann auch die Saarschifffahrt, die Westspangenbrücke, das CineStar und mehrere Hotels betreffen. Möglicherweise wird der Evakuierungsradius noch größer gezogen bis auf 500 Meter, dann könnten auch die Bahnstrecke Saarbrücken – Tier sowie die Stadtautobahn betroffen sein.
Auf dem Baustellengelände soll ein neuer Edeka-Markt entstehen. Früher befand sich hier jahrzehntelang ein saarländischer Kohlen-Händler, das Gelände lag in unmittelbarer Nähe zum alten Saarhafen und hatte unter anderem einen eigenen Gleisanschluss. Gerade im Bereich dieser Industrieanlagen warfen die Alliierten viele Fliegerbomben ab, von denen immer wieder Blindgänger entdeckt werden.