Saarlouis: Dramatische Szenen heute Vormittag auf der A 620. Alles beginnt damit, dass bei der Polizei in Frankreich ein Notruf eingeht. Jemand gibt an, dass er mit einer Gruppe bei eisiger Kälte auf der Ladefläche eines Kühl-Lkws festsitzt. Dort ist es kalt, die Situation soll sich zuspitzen. Die französische Polizei schaltet auch die benachbarten Beamten aus Deutschland ein. Weil es um Leben und Tod geht, wird eine umgehende Ortung des Handys gestartet, das den Notruf abgesetzt hat. Dabei stellt sich heraus, dass das Gerät im Großraum Saarlouis angemeldet ist.
Bundespolizei und die saarländische Landespolizei starten eine groß angelegte Fahndungsaktion. Der Lkw kann schließlich auf der A 620 bei Saarlouis ausfindig gemacht werden. Ein Dutzend Streifen- und Zivilfahrzeuge der Polizei lotsen den weißen mit Lebensmitteln beladenen Laster auf die Tankstelle Saarlouis-Süd und stoppen ihn dort. Sofort werden die fünf Personen von der Ladefläche des Lkws befreit. Neben vier Erwachsenen befindet sich auch ein Kind in der Gruppe, die offenbar als Flüchtlinge unterwegs ist.
Woher sie kommen, wie sie auf den polnischen Kühl-Sattelschlepper gelangten und wo sie hin wollten, ist noch unklar. Zunächst werden die fünf Flüchtlinge mit Decken vor Ort gewärmt, auf der Leitplanke sitzend von Beamten befragt. Notärzte untersuchen dir Gruppe , mit dem Rettungswagen werden die Menschen vorsorglich mit Verdacht auf Unterkühlung in umliegende Krankenhäuser gebracht. Der Lkw-Fahrer wird noch vor Ort intensiv vernommen.
Ob er etwas von seinen blinden Passagieren wusste, ist noch unklar. Der Rastplatz Saarlouis-Süd in Fahrtrichtung Saarbrücken bleibt etwa eine Stunde lang für den Verkehr gesperrt. Die Aktion hat allerdings keinerlei Auswirkungen auf den fließenden Verkehr auf der Autobahn. Die Polizei will zu einem späteren Zeitpunkt nähere Informationen bekannt geben.