Saarlouis: Sagt den Leuten endlich die Wahrheit! Zu langes Rätseln, zu viel Schweigen, zu viele Sorgen. Die Mitarbeiter des Ford-Werkes Saarlouis leben seit Monaten in der Ungewissheit. Doch die Wartezeit könnte bald ein Ende haben. Der Ford-Betriebsrat lud alle Angestellten zu einer entscheidenden Betriebsversammlung in die Leichtbauhalle 767b ein. Am kommenden Donnerstag, dem 5. Oktober um 12:15 Uhr, wird sich die Halle füllen – doch wird sie auch mit Antworten gefüllt?
Die Teilnahme der Politik bleibt in der Luft hängen, wobei in der Einladung (liegt unserer Redaktion vor) lediglich vermerkt wurde, dass „die Teilnahme der Landesregierung noch in Prüfung ist“. Dies lässt Raum für Spekulationen.
Im Mittelpunkt der Gerüchteküche steht der chinesische Autohersteller BYD, dessen Europa-Chef Michael Shu bei der IAA in München klare Zeichen setzte, dass Europa fest im Visier steht. Doch er ist nicht der einzige Spieler auf dem Spielfeld. Der Batteriezellenhersteller SVolt, der enge Beziehungen zum Ford-Werk hat, und der europäische Gigant Northvolt könnten ebenso Interesse zeigen.
Überraschend ist auch das Interesse der Montan-Stiftung Saar, die ein Recyclingzentrum für Elektrobatterien ins Auge gefasst hat. Ein solches Projekt würde nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern das Saarland auch zu einem Pionier in Sachen Nachhaltigkeit in Europa machen.
Die Zeit der Ungewissheit und Spekulationen muss ein Ende finden. Es ist nicht nur eine Frage des Respekts gegenüber den Mitarbeitern, sondern auch eine Frage der Zukunft des Saarlandes. Es bleibt zu hoffen, dass die Betriebsversammlung nächste Woche Licht ins Dunkel bringt. Denn wie es aussieht, hat das Ford-Werk in Saarlouis trotz aller Herausforderungen Aussicht auf eine Zukunft. Es bleibt zu hoffen, dass die Landesregierung dieses Potenzial erkennt und unterstützt.