Saarlouis: Am heutigen Mittwoch hat Autobauer Ford bekannt gegeben, dass der Zuschlag für den Bau eines Elektro-Autos nicht ins Saarland, sondern ins spanische Valencia geht (wir berichteten). In einer Information an die Mitarbeiter hat Ford sich zudem dazu geäußert, was die Zukunft des Werks in Saarlouis betrifft. Demnach basiert die Wahl für Valencia auf „strategischen, technischen und finanziellen Daten sowie unseren Beratungen mit den Standortteams und deren Sozialpartnern.“
Über das Verfahren sagt der Konzern: „Es war alles andere als eine leichte Entscheidung und ich weiß, dass unser Team in Saarlouis tief enttäuscht darüber ist. Das Ford-Werk in Saarlouis ist seit Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil von Ford in Europa.“ In Saarlouis wird laut Ford, wie bisher vom Konzern geplant, bis zum Jahr 2025 der Focus weiter vom Band rollen. Was danach mit dem Werk passiert, ist offen.
Ford will dazu eine Taskforce aufbauen, die gemeinsam mit der saarländischen Landesregierung die weiteren Pläne für die Industrieanlage besprechen will. Laut Ford gibt es drei Alternativen: Die erste Möglichkeit wäre ein Weiterbetrieb des Werks als Ford-Einrichtung. Dabei würde aber wohl kein eigenes Modell mehr produziert werden. Stattdessen könnte es um die Produktion von Teilen für andere Ford-Unternehmen, das Recycling von Batterien und Elektrofahrzeugen oder die Herstellung von Sonder-Fahrzeugausstattungen gehen.
Eine zweite Alternative sieht offenbar den Rückzuck des Herstellers aus dem Saarland vor. So kann sich der Konzern einen Weiterbetrieb des Werks und die Beschäftigung der Mitarbeiter durch andere Unternehmen vorstellen, einschließlich anderer Automobilhersteller. Eine dritte Option wären laut Ford Geschäftstätigkeiten in Partnerschaft mit der Regierung des Saarlands.
Zum Schluss bedankt das Unternehmen in seiner Mitteilung „noch einmal bei unseren Kolleginnen und Kollegen in Saarlouis und Valencia und deren Sozialpartnern für die Unterstützung und Professionalität.“