Ottweiler: Der 79 Jahre alte Mann, der bei der Schießerei wegen einer Wohnung in Ottweiler schwer verletzt wurde (wir berichteten), hat das Krankenhaus mittlerweile verlassen. Im Gespräch mit der SZ hat Anton B. den Ablauf der Tat genau geschildert. Die bei dem Vorfall erschossene Frau (78) kannte der ehemalige Fallschirmjäger demnach seit mehreren Jahren und ging der Seniorin öfter zur Hand.
Am Tattag war er mit der Frau zunächst in Ottweiler in der Wohnung zugange, die dem späteren Schützen Sascha N. als Mieter in Aussicht gestellt worden war. Allerdings sollte der 51-Jährige sie nun doch nicht bekommen. Dazu hatte die 78-jährige Vermieterin einen Brief geschrieben und wollte ihn einwerfen.
Weil sie aber nun schonmal in Ottweiler war und es ihr anständiger erschien, persönlich Bescheid zu geben, fuhr sie mit Anton B. zum 51-jährigen Wohnungsinteressenten. Sascha N. war nicht zu Hause, seine Frau bat die beiden Senioren ins Wohnzimmer und rief ihren Mann auf dem Handy an. Der erschien kurze Zeit später, holte irgendwas aus der Hosentasche. Die Fernbedienung des im Hintergrund laufenden Fernsehers, dachte der 79-jährige Anton B. zunächst.
Doch es war die Tatwaffe! Damit schoss er ohne Vorwarnung der 78-Jährigen über dem Auge in den Kopf. Die Frau kippte von der Couch, war sofort tot. „Was machen Sie denn da“ waren ihre letzten Worte. Danach richtete der Schütze die Waffe auf den 79-Jährigen, traf ihn in den Rücken.
Die Kugel kam zur Brust wieder heraus, traf zum Glück keine lebenswichtigen Organe. Bei einem Gerangel löste sich ein weiter Schuss, traf den Saarbrücker am Arm, wo ein Nerv durchtrennt wurde. Danach ging Sascha N. ins Schlafzimmer, erschoss sich selbst. Anton B. hielt seiner Bekannten noch die Hand, als schon klar war, dass sie nicht mehr lebte. Die getötete 78-Jährige ist am Samstag im engsten Familienkreis beigesetzt worden. Anton B. gab ihr das letzte Geleit.