Saarlouis: Der Anruf einer Frau löst gestern Abend im Stadtteil Fraulautern einen Großeinsatz aus. Gegen 18.25 Uhr geht der Notruf einer aufgeregten Mutter bei der Polizei ein: „Ein Mitbewohner in einem Mehrfamilienhaus in der Ulanenstraße hat gerade versucht, meinen 25 Jahre alten Sohn zu erstechen und zu ersticken. Der Täter ist mit einem Messer bewaffnet und überaus aggressiv.“ Aufgrund der Schilderungen der Frau geht die Polizei von einem Kapitaldelikt aus. Die Beamten müssen auch davon ausgehen, dass der Täter sich noch in dem Anwesen aufhält und weiter auf seinen Kontrahenten einwirkt und das Opfer sich somit in akuter Lebensgefahr befindet. Mehrere Kommandos der Polizei aus Saarlouis, Dillingen und Bous eilen deshalb zum vermeintlichen Tatort. Auch ein Notarzt und ein Rettungswagen werden alarmiert. Vor Ort stellt sich der Sachverhalt jedoch schnell als eher harmlos heraus. Die Beamten finden heraus: Die Mutter des 25-Jährigen Mannes telefoniert gerade mit ihrem Sohn, als es plötzlich zum Streit zwischen den beiden Männern kommt. Die Frau hört den Streit am Telefon mit, sucht die Wohnung des 25-Jährigen auf und stellt den Täter zu Rede. Der 20 Jahre alte Mann befindet sich aufgrund einer psychischen Erkrankung im Ausnahmezustand. Er greift sich einen Kugelschreiber und sticht damit auf die Mutter seines Kontrahenten ein, wodurch die Frau glücklicherweise nur oberflächlich verletzt wird. Ersten Ermittlungen zufolge steht der Beschuldigte unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Beim Eintreffen der Polizei sind beide jungen Männer extrem aggressiv, sodass ihnen Handschellen angelegt werden müssen. Der Kugelschreiber-Angreifer muss zur Entnahme einer Blutprobe mit zur Polizei nach Saarlouis. Weil sich sein psychischer Zustand nicht bessert, wird er später in einem Krankenhaus für psychisch Kranke untergebracht.