Gerichtsvollzieher soll Wohnhaus räumen: Bewohner löst SEK-Einsatz aus

Saarbrücken: Mehrere Leseranfragen haben uns zu einem Vorfall am Donnerstagvormittag erreicht. Danach soll es eine Bombendrohung im Saarbrücker Stadtteil Gersweiler gegeben haben. Ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums bestätigt zwar, dass es zu einem Einsatz gekommen ist. Eine Bombendrohung soll es aber nicht gegeben haben. Aber der Rehie nach. Alles beginnt damit, dass am Morgen ein Wohnhaus geräumt werden soll.

Ein Gerichtsvollzieher hat einen entsprechenden Auftrag erhalten, den dort lebenden Mann aus dem Gebäude zu entfernen. Nach Anwohnerinformationen soll es sich bei ihm um einen gekündigten Mieter handeln. Ob das tatsächlich so ist oder ein ehemaliger Hausbesitzer sein Gebäude räumen sollte, ist aber nicht bekannt. Jedenfalls macht der Hausbewohner beim Eintreffen des Vollstreckungsbeamten sehr deutlich, dass er das Gebäude nicht freiwillig verlassen wird.

Für den Fall, dass man ihn mit Gewalt aus dem Haus holen wolle, droht der Mann an, sich etwas anzutun. Offensichtlich befindet er sich in einem psychischen Ausnahmezustand. Anwohnerinformationen, wonach der Mann gedroht haben soll, eine Bombe zu zünden oder Bomben im Haus verteilt zu haben, bestätigt der Sprecher des Landespolizeipräsidiums nicht.

Demnach sei es während des Vorfalls zu keiner Fremdgefährdung gekommen. Die informierte Polizei nimmt die Sache dennoch von Anfang an sehr ernst. Das Spezialeinsatzkommando wird alarmiert und trifft kurz vor zehn Uhr mit mehreren Zivilkommandos am Ort des Geschehens ein.

Gleichzeitig nehmen psychologisch besonders geschulte Beamte der polizeilichen Verhandlungsgruppe Kontakt zu dem Hausbewohner auf. Der geht schließlich auf die Gesprächsangebote der Behörden ein. Polizeisprecher Stephan Laßotta: „Der Mann konnte letztlich dazu bewegt werden, das Gebäude freiwillig zu verlassen.“ Verletzt wird bei dem Vorfall glücklicherweise niemand.