Neunkirchen: Die Polizei hat einen Mann festgenommen, der im Verdacht steht, in zwei Fällen Brände an Wohnhäusern gelegt zu haben. Weil sich die Taten immer nachts ereigneten und in den Häusern Menschen schliefen, geht die Staatsanwaltschaft von versuchtem Mord aus. Der 19-Jährige ist bereits im Jahr 2020 wegen Brandstiftung rechtskräftig verurteilt worden. Die erste Tat ereignet sich in der Nacht zum 19. März gegen 1.10 Uhr. Unmittelbar an einem Einfamilienhaus in St. Ingbert brennt eine haushohe Thuja-Hecke.
Zeugen, die auf den Brand aufmerksam werden, wecken die im Haus schlafende dreiköpfige Familie. Zusammen mit Nachbarn gelingt es den Hausbewohnern und der Feuerwehr, den Brand zu löschen und so ein weiteres Übergreifen auf das Wohngebäude zu verhindern. Schnell ist klar, dass jemand die Hecke vorsätzlich in Brand gesetzt hat. In der Nacht zum 9. April kurz nach 1 Uhr kommt es dann zu einem weiteren Brand in St. Ingbert: Bei diesem Feuer muss die 97-jährige Hausbewohnerin von der schnell eintreffenden Polizei geweckt und aus dem Haus gebracht werden. Hier greifen die Flammen einer brennenden Hecke auf die Außenfassade des Einfamilienhauses über.
Das Feuer wird schließlich von der Freiwilligen Feuerwehr St. Ingbert gelöscht und eine weitere Ausbreitung verhindert. Nach der Brandursachenforschung steht auch hier fest, dass es sich um Brandstiftung handelt. Aufgrund einer vergleichbaren Vorgehensweise und der räumlichen Nähe der Tatorte gehen die Brandexperten von einem Zusammenhang der beiden Vorfälle aus. Die Ermittlungen führen schließlich zu dem wegen Brandstiftungsdelikten bekannten Mann aus Neunkirchen. Als die Ermittler am gestrigen Mittwoch mit einem Haftbefehl des Amtsgerichts Saarbrücken an der Wohnanschrift des Mannes erscheinen, ist der nicht zu Hause.
Es wird ermittelt, dass er sich gerade im benachbarten Rheinland-Pfalz bei Mayen aufhält. Dort kann er im Laufe des Tages gemeinsam mit Kräften der Polizei Rheinland-Pfalz festgenommen werden. Nach einer Vorführung vor den Haftrichter sitzt der 19-Jährige nun in der Justizvollzugsanstalt für Jugendliche und Heranwachsende in Ottweiler. Jetzt wird geprüft, ob er für weitere Brände in Merchweiler, St. Ingbert und Illingen infrage kommt.