Saarbrücken: Im saarländischen Gesundheitsministerium sind 97 Prozent aller Mitarbeiter vollständig gegen Corona geimpft. Nur 19 Mitarbeiter haben noch keinen kompletten oder gar keinen Impfschutz, in einem Fall kann ein Mitarbeiter aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden. Alle Ungeimpften müssen täglich einen Corona-Test vorweisen – und sollten im Ministeriumsgebäude in der Saarbrücker Franz-Josef-Röder-Straße räumlich von den Geimpften getrennt gesetzt werden.
So sah es eine Anweisung von Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) vor. Sie wollte mit der Maßnahme auf Bedenken aus der geimpften Mitarbeiterschaft reagieren und ihrer Fürsorgepflicht für das Personal nachkommen. Hintergrund: Auch vollständig Geimpfte sind nicht zu 100 Prozent vor einer Corona-Infektion und einem schweren Verlauf der Krankheit geschützt. Andererseits sind ungeimpfte Personen, die das Virus in sich tragen, sehr viel infektiöser als Geimpfte.
Zwar müssen Ungeimpfte am Arbeitsplatz jeden Tag einen negativen Corona-Test vorweisen. Allerdings sind die Schnelltests nicht zu 100 Prozent genau. Die betreffenden Mitarbeiter erhielten am Sonntag einen Anruf, in dem sie über ihren bevorstehenden Umzug am kommenden informiert wurden. Außerdem sollten die ungeimpften den Kontakt zu den geimpften Mitarbeitern soweit möglich unterlassen.
Erlassen wurde die Anweisung der Trennung von Geimpften und Ungeimpften allerdings, ohne zuvor den Personalrat im Ministerium zu fragen oder zu informieren. Als der von der angeordneten Maßnahme erfuhr, schaltete er umgehend einen Anwalt ein. Die Gesundheitsministerin ruderte daraufhin zurück, sodass nun Geimpfte und Ungeimpfte wieder zusammen im Ministerium Dienst verrichten.
In einer Mail an alle Mitarbeiter erklärte sie die Rücknahme der Aktion mit dem Druck des Personalrats. Laut SR sagt sie: „Sollte dies tatsächlich mit den gesetzlichen Vorgaben nicht vereinbar gewesen sein, so geht dieser Fehler allein mit mir heim. Ich übernehme dafür die Verantwortung und habe mich korrigiert.“