Gleichgeschlechtliche Hochzeit auf der Teufelsburg willkürlich von Gemeinde gestoppt?

Überherrn: Hat die Gemeine Überherrn am vergangenen Samstag grundlos eine gleichgeschlechtliche Hochzeitsfeier auf der Teufelsburg in Felsberg willkürlich beendet? Die Fördergemeinschaft Teufelsburg e.V. behauptet das am heutigen Mittwoch: „Die erste LGBTQ (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer) Hochzeit auf der Teufelsburg. Und das ganze in einem mittelalterlich und Aufwändigem Rahmen. Weit über zwei Jahre geplant und nach jeglichen Corona Richtlinien durchgeführt.“

Das jähe Ende: Am Abend tauchen zwei Mitarbeiter der Gemeinde auf und brechen die Veranstaltung ab: „Das Brautpaar brach zusammen und saß mit Tränen in den Augen am Boden.“ Die Anordnung der Amtspersonen: „Jeder sollte nach Hause fahren egal wie. Es gab keine Möglichkeit der Einigung“, wirft der Verein der Gemeinde vor. Die bestätigt und verteidigt den Einsatz am betreffenden Abend. Demnach ist eine Genehmigung für die Durchführung der Trauung erteilt worden:

„Ausdrücklich nicht genehmigt wurde dagegen eine Feier nach Einbruch der Dunkelheit und die Übernachtung von Hochzeitsgästen auf der Teufelsburg in Mittelalterzelten. Hierauf wurde das Brautpaar als Veranstalterinnen durch die Gemeinde Überherrn mündlich und schriftlich ausdrücklich hingewiesen. Grund hierfür sind erhebliche Sicherheitsbedenken, insbesondere im Hinblick auf die Beschaffenheit der Burg, die Dunkelheit, den Alkoholkonsum und die dadurch bestehenden Gesundheitsrisiken.“

Dabei handelt es sich nicht um eine Sonderregelung für die Hochzeit am Samstag, sondern die Gemeinde verbietet private Feiern auf der Burg nach Einbruch der Dunkelheit grundsätzlich. Die Verwaltung schreibt: „Im Rahmen einer Vor-Ort-Kontrolle am 17.07.2021 gegen 22.30 Uhr, die durch zwei Beschäftigte der Verwaltung durchgeführt wurde, musste festgestellt werden, dass entgegen des ausdrücklichen Verbots sich die Hochzeitsgesellschaft auch nach Einbruch der Dunkelheit weiterhin auf der Teufelsburg aufhielt und die Mittelalterzelte zur Übernachtung von Hochzeitsgästen aufgestellt waren. Hierfür lag keine Genehmigung vor. Vor Ort konnten die Verwaltungsbeschäftigten außerdem feststellen, dass Gesundheitsrisiken für die Anwesenden nicht ausgeschlossen werden konnten, insbesondere durch in der Dunkelheit auf der Burgmauer unbeaufsichtigt spielende Kinder und auf der Brüstung sitzende Personen.“

Auch der Verein selbst gibt zu, dass die Gäste nicht mehr alle nüchtern gewesen sind: „Doch das die Hochzeit abgebrochen wird und die Gäste im betrunkenen Zustand gezwungen werden mit Ihren Kindern die Burg zu verlassen brachte selbst den Vorsitzenden zur Sprachlosigkeit.“ Nach Angabe der Gemeinde ist die Veranstaltung im Einvernehmen mit dem Brautpaar beendet worden.