Lebach/SaarbrĂĽcken: Es sind kaum erträgliche Bilder, die nur erahnen lassen, welches Leid dieses Tier ertragen musste – bis es letztlich erlöst wurde! Spaziergänger machten vergangene Woche am Saarufer einen tragischen Fund: Ein geschwächter Graureiher saĂź ohne Fluchtverhalten an der Uferböschung. Schnell wurde der NABU alarmiert, der in kĂĽrzester Zeit vor Ort war.
„Der Vogel war in einem erschreckend schlechten Zustand“, berichtet Teresa Feld von der NABU-Ortsgruppe Fechingen-Kleinblittersdorf. Der Reiher zeigte keine typische Scheu und ließ sich ohne Gegenwehr einfangen. Von weiter weg waren erst keine Verletzungen sichtbar, doch bei genauerer Untersuchung offenbarte sich das grausame Schicksal des Tieres: Mehrere Angelschnüre und Drähte hatten sich um Schnabel und Hals gewickelt, ein Angelhaken steckte tief im Kehlkopf, und die Zunge war bereits abgestorben. Ein weiterer Haken durchbohrte die Speiseröhre des Vogels.
Der Graureiher befand sich vermutlich schon seit Tagen in diesem Zustand, war unterkühlt und dehydriert. Trotz der sofortigen Rettungsaktion und der mikrochirurgischen Bemühungen des Tierarztes erlag der Vogel kurze Zeit später seinen schweren inneren Verletzungen.
Der Fall ist kein Einzelfall. Immer wieder führt achtlos weggeworfener Müll in der Natur zu tödlichen Unfällen bei Wildtieren. Ob Angelschnüre, Haken oder illegale Abfälle aus der Landwirtschaft – die Folgen sind oft fatal. „Es ist erschreckend, wie oft solche Vorfälle passieren“, so Feld, die bei einer Brutkontrolle bereits tote Jungstörche gefunden hat, deren Mägen voller Plastikabfälle waren.