Saarlouis: „Wenn ich nicht mehr weiter weiß, bilde ich einen Arbeitskreis“ – Was hat man hinter verschlossenen Türen der Stadt Saarlouis getüftelt und gemacht? Am Ende steht ein Ergebnis, welches genauso enttäuschend ist wie die Zahl „42“ aus Douglas Adams‘ Kultroman „Per Anhalter durch die Galaxie“. So lautet nämlich die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. 7,5 Millionen Jahre rechnete hier der Supercomputer „Deep Thought“, um diese Zahl auszuspucken. Nun, die Stadtplaner haben keine 7,5 Millionen Jahre gerechnet und die Geister dort schienen auch weit von dem entfernt zu sein, was sich Supercomputer nennt. Das Ergebnis am Ende ist jedoch genauso ernüchternd.
Man wollte Vereine wieder mehr ins Boot holen, weg von seelenlosen, kommerziellen und teuren Anbietern und Budenbetreibern. Aber die Vereine hätten dem Treiben einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bei dieser Idee scheiterte man aufgrund mangelnder Bewerbungen, wie Saarlouis‘ Oberbürgermeister Peter Demmer erklärt: „Wir wissen, dass es für viele Vereine schwierig ist und durch Corona nicht einfacher geworden ist. Dennoch werden wir hier nochmal ansetzen.“ Aha, man will also nochmal ansetzen. Nur wann? Hat man während der ganzen Corona-Pausen nicht genug Zeit gehabt, daran anzusetzen? Warum unterstützt man die Vereine nicht? Auf diese Fragen gab es leider keine Antwort. Fragt man bei der Stadt gleich ’nebenan‘, in Dillingen nach, weiß man dort davon ein Liedchen zu singen. Nachdem man bei den dortigen „Schnuppertagen“ nämlich immer mehr auf die kommerzielle Komponente mit externen Betreibern gesetzt hat und die örtlichen Vereine nahezu gänzlich von den Partymeilen verdrängt hatte, wurde das Ende des einst mit größten saarländischen Volksfestes besiegelt.
Auch wollte man „Down to Earth“ kommen, das heißt, man wollte wieder ein Fest für die Leute in der Region machen, weg von den großen Stars auf der Bühne, für die ‚Fremde‘ von weit her kommen, sich den Gig anschauen und wieder gehen. Doch weit gefehlt. Immer noch wird die Bühne durch den Saarländischen Rundfunk mit halbgaren Stars gebührenfinanziert gefüttert. So will der SR am Freitagabend eine „Schlagernacht“ veranstalten. Mit Markus, Geier Sturzflug und einem Falco-Double. Immerhin hat man in den Randzeiten regionale Künstler eingeplant.
Immerhin: Am Emmes-Samstag soll es etwas frischer werden: Hier soll die Bühne jüngeren Künstlern gehören. Auch am Feuerwerk (findet meist gegen 23 Uhr statt) soll festgehalten werden. Nach dem Feuerwerk soll die Emmes diesmal jedoch nicht vorbei sein, sondern auf dem Großen Markt soll mit DJ „Carstn“ aus Bous zu den Klängen von Musik der 80er bis heute weitergefeiert werden können. Nicht aber um zuvor einen der schlechtesten Acts der deutschen Grand-Prix-Geschichte auf die ‚SR-Bühne‘ zu jagen. Für Malik Harris, der beim Grand-Prix 22 mit 6 Punkten den letzten Platz belegte, scheuten die Stadt Saarlouis und der SR weder Mühen noch (Gebühren)Gelder um den Künstler seinen einzigen bekannten Song „Rockstars“ präsentieren zu lassen.
Kein Wort verloren die Emmes-Planer darüber, wie sie die immer wieder angeprangerte Sicherheit rund um das Fest in den Griff bekommen möchten. Regelmäßig kommt es zu fortgeschrittener Stunde auf den Partymeilen rund um das Fest zu wüsten Schlägereien unter Einsatz von Bierkrügen. Auch Raubüberfälle sind des Nachts rund um das Fest keine Seltenheit. Bleibt zu hoffen, dass wenigstens hier über den Tellerrand hinaus gedacht wurde und die Besucher des Festes wenigstens sicher nach Hause kommen.