Haftstrafe wegen sexuellen Missbrauchs und Raubes nicht angetreten: SEK holt 40-Jährigen aus Wohnung

Saarbrücken: Spektakulärer Einsatz für das SEK am gestrigen Montag im Saarbrücker Stadtteil Dudweiler! Im Visier haben die Elitebeamten einen 40 Jahre alter Mann mit türkischer Staatsangehörigkeit. Gegen ihn ermittelt bereits seit längerer Zeit das Dezernat für organisierte Kriminalität des Landespolizeipräsidiums Saarbrücken. Dabei ist der Mann für die Behörden keineswegs ein Unbekannter:

Neben den aktuellen Ermittlungen ist der 40-Jährige in der Vergangenheit bereits zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann sich des sexuellen Missbrauchs und der schweren räuberischen Erpressung strafbar gemacht hat. Die vom Gericht aufgebrummte Haftstrafe hat der Mann, der nach seiner Verurteilung zunächst wieder auf freien Fuß gekommen ist, aber einfach nicht angetreten. Statt vor den Behörden zu flüchten, bleibt der Mann in Deutschland und lebt zunächst unbehelligt hier weiter.

Zu allem Überfluss hält er sich auf dem Gebiet der Bundesrepublik auch noch illegal auf. Deshalb erlässt das Landgericht Saarbrücken einen Haftbefehl gegen den Mann. Gestern Mittag lokalisiert die Polizei den Gesuchten in einer Wohnung im Ortsteil Herrensohr. Die Spezialeinsatzkräfte des Landespolizeipräsidiums stürmen das Gebäude gegen 12.30 Uhr. Statt sich zu stellen und den SEK-Beamten zu ergeben, versucht der 40-jährige Türke zunächst, der Polizei zu entkommen.

Nach einer kurzen Flucht gelingt es jedoch, den Mann festzunehmen. Er wird zum Gericht gebracht, wo ihm ein Richter seinen Haftbefehl offiziell verkündet. Danach wird der Mann in die Justizvollzugsanstalt auf der Lerchesflur in Saarbrücken gefahren, wo er nun seine Haftstrafe absitzen muss. In der Zwischenzeit laufen die Ermittlungen des Dezernats für organisierte Kriminalität weiter. Worum es dabei genau geht, teilt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mit.