Saarbrücken/Blieskastel: In zwei Fällen haben Spezialeinsatzkräfte der Saar-Polizei in dieser Woche drei Kriminelle festgenommen, als sie gerade dabei waren, alten und leichtgläubigen Menschen ihre Ersparnisse abzunehmen. Am Montag schlagen die Beamten in Blieskastel zu, am Tag danach in Saarbrücken. Mit verschiedenen Methoden, unter anderem angeblichen Gewinnversprechen und als falsche Polizeibeamte erschleichen sich mehrere Anrufer zunächst über Tage und Wochen das Vertrauen ihrer potentiellen Opfer und veranlassen durch geschickte Gesprächsführung, größere Bargeldsummen abzuheben und Zuhause zu deponieren.
In zwei Fällen schöpfen die Opfer jedoch rechtzeitig Verdacht und alarmieren die Polizei. Am Tag der vereinbarten Geldübergabe sind die Beamten vor Ort und warten bereits auf die Betrüger. Bei den Festgenommenen handelt es sich um Männer im Alter von 19 bis 48 Jahren. Nach Vorführung vor dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Saarbrücken werden die 45 und 48 Jahre alten Männer aus dem nordrhein-westfälischen Duisburg in die Justizvollzugsanstalten nach Zweibrücken und auf die Lerchesflur nach Saarbrücken verbracht.
Die beiden kommen als Täter für weitere, ähnlich geartete Taten im gesamten Bundesgebiet in Betracht. Ein 19 Jahre alter Mann aus Saarbrücken wird vom Richter wieder auf freien Fuß gesetzt. Es hat sich herausgestellt, dass er nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei lediglich als Bote für die im Hintergrund agierenden Täter beteiligt gewesen ist, aber von dem Betrug an sich wohl nichts gewusst hat.
Derzeit verzeichnet das Landespolizeipräsidium wieder eine Häufung dieser Betrügereien und gibt folgende Verhaltenstipps: Vergewissern Sie sich, um wen es sich bei dem Anrufer handeln könnte! Geben Sie am Telefon nichts Persönliches preis! Beenden Sie das Telefonat sofort und verständigen Sie die Polizei! Die Polizei fragt am Telefon nie nach Geld oder Schmuck! Übergeben Sie kein Bargeld an Unbekannte! Die Polizei ruft nie mit der angezeigten Telefonnummer 110 an!