Berlin/Saarbrücken: Die Grenzen zu Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol werden ab Sonntag geschlossen, weil dort Corona-Mutationen derzeit extrem stark wüten. Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) war am heutigen Freitagmorgen in der Sendung „Frühstart“ des Nachrichtensenders n-tv in Berlin zu Gast und ist dort gefragt worden, ob er sich für sein Bundesland an den Grenzen zu Frankreich oder Luxemburg ähnliche Maßnahmen wie in Bayern vorstellen kann.
Hans: „Wenn es krasse Unterschiede gibt zwischen den Inzidenzen, wird uns nicht anderes übrig bleiben. Aber man muss auch berücksichtigen, wie sich Grenzen darstellen. Im Saarland gibt es keine Grenzen mit Schlagbäumen mehr, wir leben sozusagen in diesem Grenzraum miteinander. Und man kann gar nicht alle Pendlerinnen und Pendler – diejenigen, die ihren Nachbarn, Bekannten besuchen, die auch mal was Nötiges einkaufen gehen – die kann man nicht ausschließen. Und darum versuchen wir, so lange das irgendwie geht, Grenzen offenzuhalten.“
Wir sind ganz intensiv in Kontakt mit den Behörden in Frankreich. Wir haben einen Krisenstab, der wöchentlich tagt, eingerichtet in der Grenzregion – auch mit Luxemburg. Und wir haben zum Glück eine Situation, dass wir da sehr stark eindämmen können insgesamt in der Großregion. Die größere Belastung im Moment [ist] für uns eher die Tatsache, dass man in Frankreich und Luxemburg mehr machen kann als im Saarland.“
Zu Beginn der Pandemie hatte es auch bei uns Grenzschließungen gegeben. Der Übertritt von Frankreich oder Luxemburg nach Deutschland war nur noch an einigen wenigen Grenzübergängen möglich, die permanent von Bundespolizei und Landespolizei kontrolliert wurden. Derzeit liegt die Inzidenz im Saarland bei 89. In Luxemburg liegt sie dagegen bei 170, in unserem französischen Nachbardepartement Moselle sogar bei 291.