Harte Worte: Anke Rehlinger geht auf Distanz zu Altkanzler Schröder

Saarbrücken: Saar-Vizeministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) übt am heutigen Samstag heftige Kritik am ehemaligen deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder (ebenfalls SPD). In einem Statement vom Nachmittag schreibt die Vorsitzende der SPD Saar:

„Klartext: Gerhard Schröder ist ein Lobbyist, bezahlt von einem unberechenbaren Aggressor Putin. Er sollte schnellstmöglich den von Putin begonnenen Angriffskrieg in der Ukraine zum Anlass nehmen und seine Mandate in russischen Staatskonzernen niederlegen. Eines Altkanzlers ist sein Verhalten unwürdig.“

Hintergrund ist die Tatsache, dass der Altkanzler seit dem Ende seiner politischen Karriere in verschiedenen Positionen als Interessenvertreter des russischen Putin-Regimes tätig ist: unter anderem als Aufsichtsratsvorsitzender des Ostsee-Pipeline-Betreibers Nord Stream sowie des Gaskonzerns Rosneft. Bei beiden Unternehmen handelt es sich um russische Staatskonzerne. Schon vor dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat es deswegen Kritik an Schröder gegeben.

Jetzt stellen sich immer mehr Mitglieder seiner eigenen Partei, wie Anke Rehlinger, gegen den 77-Jährigen. In den sozialen Medien erntet Rehlinger dafür überragende Zustimmung. Ein Facebook-Nutzer schreibt etwa: „Jetzt gefallen sie mir wieder, endlich klare Worte, jetzt müssen nur noch Taten folgen, schmeißt diesen Putin-Speichellecker aus der SPD und entzieht ihm die Kanzler a. D.-Privilegien!“ Das fordern auch andere Nutzer, denen Rehlingers Aufforderung an den Ex-Kanzler nicht reichen:

„Solange sich die SPD nicht klar von diesem Lobbyist distanziert oder ihn sogar aus der Partei wirft, ist sie bei der Landtagswahl nicht wählbar. Letzteres wäre ein starkes Zeichen.“ Schröder selbst hat sich von dem Angriff auf die Ukraine distanziert: „Das ist die Verantwortung der russischen Regierung.“ Sicherheitsinteressen Russlands rechtfertigten nicht den Einsatz militärischer Mittel.