Saarbrücken/Berlin: Am heutigen Mittwoch beraten die Ministerpräsidenten der Bundesländer gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wieder in einer Schaltkonferenz darüber, wie es mit den Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie weitergehen soll. Wobei viele immer mehr den Eindruck gewinnen, dass „beraten“ vielleicht das falsche Wort für diese Diskussionsrunden ist. Wurde in der letzten Runde noch verkündet, dass Inzidenz-Werte von 50 viel zu hoch sind und dauerhaft auf unter 35 sinken müssen, bevor es Lockerungen geben kann (wir berichteten), wird das heute schon nicht mehr so eng gesehen.
Mittlerweile hat man trotz Inzidenzen weit jenseits der 50 Läden wie Nagelstudios und das Einzel-Shopping in den Geschäften wieder erlaubt. Und ab kommenden Montag werden bundesweit die Regeln für private Treffen gelockert. Das ist aus der heutigen Diskussionsrunde bereits durchgesickert. Dann können sich nicht mehr nur, wie bisher, ein Haushalt plus eine Person treffen, sondern bis zu fünf Personen aus zwei Haushalten plus eine unbegrenzte Zahl von Kindern bis 14 Jahren.
Ebenfalls schon aus der Konferenz durchgedrungen: Gartenmärkte, Buchhandlungen und Blumengeschäfte dürfen ab 8. März wieder Kunden empfangen. Wie viele, hängt von der Verkaufsfläche der Geschäfte ab. Alles Schritte in die richtige Richtung. Viele fragen sich aber, warum erst die rigorose Inzidenz von 35 für Lockerungen verkündet wird und das kurze Zeit später wieder egal ist. Wobei, völlig egal nicht:
Der Lockdown in seiner jetzigen Form ist, wie nicht anders erwartet, bis zum 28. März verlängert worden. Auch dieser Beschluss ist bereits aus der Diskussionsrunde durchgesickert. Und: Ab Ende März werden Corona-Impfungen auch in den Arztpraxen durchgeführt. Ob dadurch die Impfquote steigt, bezweifeln nicht wenige mit Blick auf die Tatsache, dass viel zu wenig Impfstoff da ist. Es bleibt spannend, welche Ergebnisse die Diskussionsrunde noch so bringt.