Heusweiler: Jahrzehntelang prägte sie das Bild des kleinen Heusweiler Ortsteils Eiweiler: Schon von Weitem konnte man die Holzfabrik und ihre Schonsteine sehen. Und im Ort konnte man den Geruch von frischem Holz wahrnehmen, das in dem Werk verarbeitet wurde. Fast 70 Jahre lang bestand das 1953 gegründete Werk. Doch mit der Holzverarbeitung ist schon seit einiger Zeit Schluss: Die Fabrik ist mittlerweile stillgelegt, wird mithilfe von zahlreichen Arbeitern und großen Baggern in ihre Einzelteile zerlegt und abgerissen.
In der vergangenen Woche verschwindet dabei eine ganz besondere Landmarke auf dem Werksgelände: Der alte Schornstein, aus markanten roten Steinen zusammengesetzt, wird gesprengt. Mittags wird die Werkstraße rund um die alte Fabrik von der Polizei gesperrt, in der Nähe steht die Feuerwehr bereit. Kein Mensch darf sich mehr im Bereich um den Kamin aufhalten. Kurz nach 14 Uhr sind mehrere Signaltöne zu hören. Dann wird es kurz still, bevor es einen gewaltigen Knall gibt.
Zentnerschwere Steinbrocken fliegen bei der Dynamitexplosion aus dem Bodenteil des Kamins. Zum Schutz umstehender Gebäude – in direkter Nähe gibt es auch Wohnhäuser – ist der Bereich, an dem die Sprengstäbe platziert sind, mit weißen Planen abgedeckt. Zur Straße hin schützen große Container die Gebäude vor umherfliegenden Trümmer. Einige Zeit lang bewegt sich nichts, doch dann beginnt der zig Meter hohe Kamin, zu wanken. Die tonnenschwere Konstruktion neigt sich scheinbar in Zeitlupe zur Seite. Mitten im Flug bricht der Kamin in zwei Teile.
Als er genau auf die Stelle fällt, die der Sprengmeister vorgesehen hat, wackelt die Erde. Nachdem sich die Rauchwolke um die Trümmerteile gelegt hat, herrscht Aufatmen: Es ist alles nach Plan gelaufen, Fremdschäden gibt es keine. Auf dem Gelände des Laminate Parks soll nun eine Batteriefabrik entstehen. Der chinesische Hersteller SVolt hat dabei neben Überherrn den Standort Eiweiler ausgewählt.
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