Völklingen: Nach dem grausigen Fund einer Leiche in der Saar gestern Nachmittag zwischen Völklingen und Luisenthal konnte die Polizei mittlerweile die Identität des Toten ermitteln. Demnach handelt es sich zweifelsfrei um einen 79 Jahre alten Mann. Er lebte selbstständig in einer Wohneinrichtung in Saarbrücken, wo er kommen und gehen konnte, wann er wollte. Deshalb hatte den Senior auch noch niemand als vermisst gemeldet. Passanten entdeckten seine Leiche gestern gegen 15.15 Uhr am Ufer des Flusses einige hundert Meter unterhalb der Karolinger Brücke auf der rechten Saarseite und wählten den Notruf. Die Polizei sicherte die Fundstelle an beiden Ufern ab und rief die Feuerwehr hinzu. Die freiwilligen Helfer rücken mit rund 40 Mann aus vier Löschbezirken an, ließen am Kanuclub zwei Rettungsboote zu Wasser. Zwei Helfer der Feuerwehr stiegen dann vom Boot aus in Neoprenanzügen in den Fluss und holten den leblosen Mann mit Hilfe eines Rettungsbretts aus dem Fluss. Auch der Rettungsdienst war vor Ort, doch für den Mann kam jede Hilfe zu spät. Die Leiche war vollständig bekleidet, es wurde auch ein schwarzer Koffer in der Nähe im Wasser entdeckt und gesichert. Nach Angaben der Polizei gehörte er zu dem Mann, der bewahrte darin seine wenigen Habseligkeiten auf. Die Polizei geht davon aus, dass er unweit der Fundstelle ins Wasser gelangte und auch noch nicht sehr lange in der Saar gelegen haben kann. Möglich ist laut den Ermittlern, dass er in den Fluss stürzte und nicht mehr von selbst herauskam. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass er sich aus freien Stücken ins Wasser begab, möglicherweise in suizidaler Absicht. Jedenfalls gehen die Beamten auf keinen Fall von einem Fremdverschulden aus, die Ermittlungen zu dem Fall werden eingestellt. Es wird auch keine Obduktion der Leiche mehr geben.
Hilfe für Betroffene: Wenn auch dich Suizidgedanken beschäftigen sollten, findest du unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 / 111 0 111 bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr anonym Hilfe und Beratung. Um mögliche Nachahmungen zu vermeiden, berichten wir nur über Suizidfälle, wenn die Tat große Aufmerksamkeit erfahren hat beziehungsweise ein Unfall oder eine Straftat nicht auszuschließen sind.