Essex: Es war einmal ein Prinz, der schenkte seiner zukünftigen Gemahlin zur Verlobung ein saarländisches Auto. Das ist nicht der Anfang eines Märchens, sondern hat sich vor vierzig Jahren so in Großbritannien zugetragen: Charles, Prince of Wales, überreichte seiner Diana im Mai 1981, zwei Monate vor der Hochzeit, einen Ford Escort, Farbe silber, in der eleganten Ausstattungsvariante Ghia. Die zukünftige Prinzessin fuhr den Fünftürer bis August 1982, setzte sich regelmäßig selbst ans Steuer des Rechtslenkers.
Danach kam der Wagen in private Hände, in den letzten zwei Jahrzehnten war der Verbleib des Autos mit dem britischen Kennzeichen WEV 297W unbekannt. Jetzt ist der Ford wieder aufgetaucht, er wird am Dienstag kommender Woche in Essex beim Auktionshaus Reeman Dansie im Zuge der Auktion „Royalty, Antiques & Fine Art Sale“ versteigert. Geschätzter Wert des Wagens: Zwischen 30.000 und 40.000 Pfund, umgerechnet etwa 35.000 bis 47.000 Euro. Obendrauf kommen nochmals 12 Prozent Auktionsgebühren.
Für das Geld erhält man aber auch einen Wagen, der sich innen wie außen in einem sehr guten Zustand befindet, wie die Fotos des Auktionshauses belegen. Die Bilder zeigen noch etwas anderes: nämlich das Typenschild. Und das belegt, dass der Ford von Lady Di im Saarland gebaut worden ist. Denn auf dem Schildchen weist nicht nur der Schriftzug „Ford Werke Aktiengesellschaft“ auf die deutsche Herkunft des Wagens hin.
Auch die Fahrgestellnummer verrät die Herkunft des Autos. „WFO“ steht für „Ford Werke AG. – Deutschland“, der Buchstabe „G“ an 7. Stelle steht für „hergestellt und montiert von Ford Deutschland“ und der Buchstabe „C“ direkt dahinter für das Werk in Saarlouis. Die letzten beiden Buchstaben „BP“ verraten das Baudatum: Der Wagen lief im April 1981 in Saarlouis vom Band. Wenige Tage später düste Diana dann damit rum.