In Einbahnstraße gegen Fahrtrichtung: Irrer Blitzer in Saarlouis!

Saarlouis: Wer dieser Tage die Pavillonstraße am Max-Planck-Gymnasium passiert, wird möglicherweise irritiert sein: Ein Blitzer am Fahrbahnrand scheint in die falsche Richtung zu blitzen. Was auf den ersten Blick wie ein technischer Fehler wirkt, ist in Wahrheit ein bewusst gesetztes Zeichen – gegen Falschfahrer.

Seit Herbst 2024 gilt rund um das Gymnasium eine neue Verkehrsregelung: Die Pavillonstraße wurde zur Einbahnstraße umfunktioniert, begleitet von ergänzenden Maßnahmen wie einer Elternhaltestelle und einem Parkverbot vor den Fahrradständern. Ziel dieser Änderungen ist es, den Schulweg für die rund 1.000 Schüler sicherer zu machen – eine Idee, die ursprünglich von der Schülerschaft selbst kam und durch die Stadtverwaltung gemeinsam mit Fachplanern umgesetzt wurde.

Doch nicht alle Autofahrer halten sich an die neue Verkehrsführung. Immer wieder kommt es vor, dass Fahrzeuge die Straße in entgegengesetzter Richtung durchfahren – sei es aus Unachtsamkeit oder Gewohnheit. Um diesem gefährlichen Verhalten entgegenzuwirken, wurde nun gezielt ein sogenannter „Panzerblitzer“ installiert, der entgegen der Fahrtrichtung auslöst. Die Stadt reagiert damit auf zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung.

Der Clou: Der Blitzer ist nicht auf Geschwindigkeit ausgelegt, sondern auf Richtung. Schon bei Schrittgeschwindigkeit – ab sieben km/h – löst das Gerät aus. Selbst Radfahrer, die in falscher Richtung unterwegs sind, können damit erfasst werden. In diesem speziellen Fall sind diese allerdings ausgenommen: Am Ende der Straße erlaubt ein Zusatzschild ausdrücklich das Befahren in Gegenrichtung mit dem Fahrrad. Verkehrsverstöße werden mit bis zu 50 Euro geahndet, Punkte in Flensburg gibt es laut aktuellem Bußgeldkatalog jedoch nicht. Dennoch setzt die Stadt auf Wirkung: Der ungewöhnlich eingesetzte Blitzer soll Bewusstsein schaffen und gleichzeitig das Sicherheitskonzept für den Schulweg konsequent stützen. Ein unkonventioneller Ansatz, der bereits für Diskussionen sorgt – aber vielleicht genau deshalb die nötige Aufmerksamkeit erzeugt.

 

Dieser Beitrag wird bereitgestellt vom Medienverbund Saarland