Lebach: Heute Morgen können Beamte des Landespolizeipräsidiums in der Landesaufnahmestelle für Flüchtlinge in Lebach einen 31 Jahre alten Syrer festnehmen. Der Mann war von den französischen Behörden mit europäischem Haftbefehl gesucht worden. Ihm werden gefährliche Körperverletzung und Bedrohung vorgeworfen. Am 23. September im vergangenen Jahr hatte der Mann gegen 14.30 Uhr im französischen Stiring-Wendel, das direkt an Saarbrücken grenzt, eine Person verletzt und bedroht. Im Rahmen der Ermittlungen der französischen Behörden fiel der Verdacht auf den jetzt Festgenommenen. Der war allerdings zunächst untergetaucht. Die französischen Behörden schalteten die deutsche Polizei ein.
Die setzte die Zielfahnder des Landespolizeipräsidiums auf den Mann an. Diese Beamten sind darauf spezialisiert, nach untergetauchten Verdächtigen, Verurteilten oder Opfern von Straftaten zu fahnden. Die spezialisierten Fahnder durchleuchten das persönliche Umfeld der Zielperson. Sie befragen Verwandte und Bekannte, lassen Kontaktpersonen beobachten, werfen ein Auge auf den Post- und Bankverkehr von Gesuchten und können Telefone überwachen und etwa herausfinden, in welchem Bereich sich bestimmte Handys eingebucht haben.
Für die Zielfahnder ergaben sich schließlich Hinweise auf den Aufenthalt des Mannes in der Landesaufnahmestelle. Dort konnten Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Lebach den 31-Jährigen heute Morgen lokalisieren. Gegen 10.45 Uhr schlugen die Beamten zu und erklärten dem Mann die Festnahme.
Er wurde zu einem Ermittlungsrichter ans Amtsgericht verbracht. Dort wurde dem Syrer der Haftbefehl verkündet. Im Anschluss wurde der Mann in die Justizvollzugsanstalt Saarbrücken auf der Lerchesflur untergebracht. Von dort soll der Festgenommene in nächster Zeit nach Frankreich ausgeliefert werden, wo ihm die Behörden den Prozess machen werden.