Saarbrücken: Etwa 200 Menschen sterben jeden Monat in Saarbrücken. Den meisten erweisen Familie und Freunde bei liebevoll gestalteten Trauerfeiern die letzte Ehre. Aber: Mehr als die Hälfte der Einwohner, nämlich 58 Prozent, lebt allein. Einige Verstorbene darunter sind daher ganz allein auf ihrem letzten Weg und haben keine Angehörigen, die ihre Beerdigung in die Hand nehmen. Die Stadt springt dann ein und veranlasst eine sogenannte ortspolizeiliche Bestattung.
Für diese Menschen veranstaltet die Landeshauptstadt am kommenden Mittwoch um 17.30 Uhr eine Gedenkfeier. Sie ist öffentlich und findet in der Neuen Halle auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof statt. Durchgeführt wird das Ganze gemeinsam mit dem Bestatterverband Saarland, dem Evangelischen Kirchenkreis Saar-West, dem Pastoralen Raum Saarbrücken, der Saarbrücker Wärmestube und der städtischen Musikschule. Bei der Feier werden die Namen aller Verstorbenen verlesen, die 2023 ortspolizeilich bestattet worden sind.
Im vergangenen Jahr sind es 29 Frauen und Männer gewesen. Für sie wird es Musikstücke geben, zudem haben Mitarbeiter des Amts für Stadtgrün und Friedhöfe Gedenkkerzenhalter mit den Namen der Verstorbenen gestaltet. Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) erklärt: „In Saarbrücken bleibt niemand unvergessen. Im vergangenen Jahr sind viele Menschen zu unserer ersten Gedenkfeier für unbedacht Verstorbene gekommen.
Bei aller Traurigkeit des Anlasses war es tröstlich, zu sehen, wie groß die Anteilnahme für die Menschen war, an die wir an diesem Tag besonders erinnern wollten. Das hat uns darin bestärkt, die Gedenkfeier auch in diesem Jahr wieder auszurichten – als ein Zeichen für sozialen Zusammenhalt und gegen Vereinsamung.“ Parkmöglichkeiten bestehen am Eingang in der Straße Am Hauptfriedhof 21, ehemals Dr. Vogeler-Straße). An das Schicksal von Verstorbenen, die ohne Angehörige bestattet werden, will die Landeshauptstadt auch weiterhin bei jährlichen Gedenkfeiern erinnern.