Saarbrücken: Als die Stadt Saarbrücken den Neubau des Ludwigsparkstadions beschloss, sollte das Projekt in der ohnehin schon hoch verschuldeten Landeshauptstadt 16 Millionen Euro kosten. Schnell wurde klar, dass diese Zahl viel zu niedrig angesetzt war und die Baukosten wurden auf rund 20 Millionen Euro korrigiert. Mitten in den Arbeiten langte das dann plötzlich auch nicht mehr. Die Kosten wurden auf 28 Millionen Euro heraufgesetzt. Die letzte Zahl, die in diesem Jahr genannt wurde, ging dann schon von 34 Millionen Euro aus – mehr als das doppelte, was ursprünglich mal veranschlagt war. Jetzt langt auch das schon nicht mehr. Die neuste Zahl lautet nun 38 Millionen Euro. Wie Bürgermeister Ralf Latz (SPD) erklärt, handelt es sich bei der neusten Summe um eine Gesamtkostenrechnung.
Man habe jetzt den Einbau einer Rasenheizung in die Kosten eingerechnet, die man zunächst zurückgestellt hatte. In den 38 Millionen Euro sollen außerdem auch Investitionen enthalten sein, die sich später selbst refinanzieren sollen.
Unter anderem sind der Bau von acht Kiosken und der Gastronomie einkalkuliert worden, die nach Inbetriebnahme verpachtet werden und dadurch die Investitionskosten wieder hereinholen sollen. Auch den Fertigstellungstermin kann die Landeshauptstadt nun nicht mehr halten: Das Stadion soll nicht wie bislang angegeben im Februar 2020 fertig werden, sondern frühestens im Mai. Um das alles zu besprechen, hat die Stadtverwaltung nächsten Dienstag eine Sondersitzung des Stadtrats einberufen.
Die Abgeordneten hatten in der vergangenen Sitzung einen Sonderkredit von sechs Millionen Euro für die explodierenden Stadionkosten abgelehnt. Diesen Sonderkredit sollen sie jetzt nicht mehr bewilligen. Stattdessen einen über zehn Millionen! Erstmal. Denn bis zur Eröffnung bleibt noch viel Zeit, um noch höhere Zahlen zu nennen.