Homburg – Der FC 08 Homburg findet sich inmitten einer sportlichen Krise wieder, die nicht nur die Fans besorgt, sondern offensichtlich auch die Nerven des Vereinsvorstands zum Zerreißen gespannt hat. Die jüngsten Leistungen auf dem Rasen haben zu einem Stimmungsumschwung geführt, der scheinbar auch die Führungsetage in Aufruhr versetzt hat. Nun steht die Partnerschaft zwischen dem örtlichen Fußball-Regionalligisten FC 08 Homburg und CityRadio Homburg auf der Kippe, nachdem ein kritischer Artikel die Gemüter erhitzt hat. Seit Jahren genossen die beiden Institutionen eine enge Zusammenarbeit, die jedoch nun aufgrund von Unstimmigkeiten zu zerbrechen droht:
Am Mittwoch veröffentlichte CityRadio Homburg einen kritischen – jedoch sachlichen – Artikel, der die aktuellen Probleme des Vereins beleuchtete. In einer außergewöhnlichen Reaktion auf den Artikel, sandte der Geschäftsführer des FC 08 Homburg, Rafael Kowollik, eine scharfe E-Mail an die Redaktion von CityRadio Homburg (liegt unserer Redaktion vor). Darin bezeichnete er den Bericht als „eine Frechheit“ und kritisierte ihn aufs Schärfste als „unter Bild-Zeitung Niveau“. Die Wortwahl in der E-Mail ließ erkennen, wie sehr die Führung des Vereins durch den Artikel getroffen wurde und wie sehr sie auch intern unter Druck steht.
Die Kontroverse erreichte ihren Höhepunkt, als Kowollik ankündigte, die langjährige Partnerschaft mit CityRadio Homburg mit sofortiger Wirkung zu beenden. In der E-Mail hieß es: „Fakt ist jedoch, dass ein solcher ‚Bericht‘ in dieser Art und Weise bei einem so genannten Partner nicht vorkommen darf.“ Dieser Schritt hat nicht nur in der regionalen Medienlandschaft für Aufsehen gesorgt, sondern auch unter den Fans des Vereins. CityRadio Homburg hat erklärt, „dass man in der Vergangenheit wohlwollend über den FCH berichtet hat und dies auch weiterhin tun wird, sofern es angebracht ist“. Gleichzeitig sei der Sender jedoch „auch bestrebt, unabhängig und objektiv zu berichten, selbst wenn dies gelegentlich kritische Inhalte beinhaltet“. Leider sei FCH-Chef Kowollik für ein persönliches Gespräch nicht zu erreichen gewesen.
Es scheint, als ob der FC 08 Homburg nicht nur mit sportlichen Problemen zu kämpfen hat, sondern auch mit einem empfindlichen Umgang mit Medienberichterstattung. Kritische Stimmen werden nicht nur abgelehnt, sondern auch aktiv bekämpft. Der Verein steht im Verdacht, Einfluss auf die Berichterstattung nehmen zu wollen und Portale zu meiden, die sich einer konstruktiven Kritik verschreiben.
„Es ist bedauerlich, dass eine Partnerschaft, die über Jahre hinweg erfolgreich war, durch eine einzige kritische Stimme ins Wanken geraten ist“, so ein CityRadio-Sprecher. Die aktuellen Ereignisse werfen jedoch auch Fragen auf, wie der FC 08 Homburg mit Herausforderungen umgeht und ob die Führung des Vereins die nötige Offenheit für eine konstruktive Weiterentwicklung besitzt. Die kommenden Wochen könnten entscheidend dafür sein, ob die Wogen geglättet werden können oder ob die „Götterdämmerung“ unaufhaltsam ihren Lauf nimmt.