Rehlingen-Siersburg: Großeinsatz am gestrigen Donnerstagabend für die Polizei im Landkreis Saarlouis! Gegen 19.40 Uhr wird die Bundespolizeiinspektion Saarbrücken darüber informiert, dass sich in der Bahnhofshalle am Haltepunkt in Hemmersdorf eine vierköpfige Personengruppe aufhält. Innerhalb dieser Gruppe hantiert nach Angaben von Zeugen ein Mann mit einem Gegenstand, der wie eine Schusswaffe aussieht. Die alarmierten Einsatzkräfte der Bundespolizei rücken umgehend mit starken Kräften zum Ort des Geschehens zwischen Bahnstraße und Blumenstraße aus.
Vor Ort schildern Zeugen, dass eine Person vor Eintreffen der Beamten über die Gleise in Richtung des Kindergartens St. Konrad in der Weiztstraße geflüchtet ist. Im Nahbereich um den Kindergarten herum kann der Gesuchte zunächst nicht ausfindig gemacht werden. Ein weiteres Streifenkommando trifft am Haltepunkt Hemmersdorf aber auf drei Personen, die der betreffenden Gruppe zugeordnet werden können. Es stellt sich heraus, dass es sich bei der Person mit der Waffe um einen 13 Jahre alten Jungen handelt.
Auch die Wohnanschrift des vermutlichen Inhabers der Waffe kann ermittelt werden. Daraufhin werden die schwer bewaffneten Einsatzkräfte zu der ermittelten Adresse verlegt. Dort werden das Kind und seine Eltern angetroffen. Die Waffe, die der Junge am Bahnhof gezeigt hat, wird nicht aufgefunden. Der Junge behauptet aber, dass es sich nicht um eine scharfe Waffe, sondern nur um eine Softairpistole gehandelt hat. Die Polizei weist das Kind und die Eltern auf die Brisanz hin, die das Verhalten des Jungen ausgelöst hat.
Die Bundespolizei leitet nun ein Verfahren wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz ein. Dem Jungen droht allerdings keine Strafe: Er ist als Kind noch strafunmündig. Die Bundespolizei weist darauf hin, dass das Hantieren oder Spielen in der Öffentlichkeit mit Waffen oder ähnlich aussehenden Gegenständen zu großen Polizeieinsätzen führen kann. Die Kosten können dem Verursacher auferlegt werden.