St. Wendel: Am vergangenen Dienstagvormittag gegen 11.20 Uhr wird der Polizeiinspektion St. Wendel ein Auto gemeldet, das ganz offensichtlich illegal mit Blaulicht und einem Martinshorn ausgerüstet worden ist. Der Fahrer düst nun damit durch St. Wendel und betätigt während der Fahrt immer wieder die Sondersignalanlage seines Kleinwagens. Die Polizei rückt mit ihrem logischerweise echten Blaulicht und Martinshorn aus und nimmt die Verfolgung des Wagens auf.
Das gemeldete Fahrzeug kann kurze Zeit später von einem Streifenwagen in der Nähe der Werschweiler Straße festgestellt werden. Die Beamten unterziehen den Wagen einer Kontrolle. Dabei stellt sich heraus, dass an dem roten Opel Corsa tatsächlich in der Frontschürze ein Martinshorn und Blitzerleuchten eingebaut worden sind. Das Ganze natürlich gänzlich illegal. Am Steuer des Autos sitzt ein junger Mann aus der Gemeinde Namborn, der weder als verdeckter Ermittler, noch in anderer erlaubter Funktion mit dem „Zivilfahrzeug“ unterwegs ist.
Bevor er mit seinem Kleinwagen weiterfahren darf, müssen die verbotenen Anbauten noch an Ort und Stelle wieder abmontiert werden. Wo der Mann die Sachen herhat, teilt die Polizei nicht mit. Jedenfalls ahnden die Beamten das illegale Anbringen der Sondersignalanlage an dem Fahrzeug. Aber das ist noch nicht alles. Denn es wird darüber hinaus ermittelt, ob der Fahrer durch den Einsatz der Blitzerleuchten und des Martinshorns möglicherweise andere Verkehrsteilnehmer zum Ausweichen veranlasst oder sogar, etwa durch eine aggressive Fahrweise, dazu genötigt hat.
In diesem Fall könnten zusätzlich Verfahren wegen missbräuchlicher Nutzung von Sonder- und Wegerechten sowie Amtsanmaßung eingeleitet werden. Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die sich bisher noch nicht bei den Beamten gemeldet haben.
Hinweise: Polizeiinspektion in St. Wendel, Mommstraße 37, Telefon 0 68 51 / 89 80