Nach Blackout-Video: Bundestagskandidatin der Saar-Grünen angeblich aus Partei ausgetreten

Saarbrücken: Die Grünen im Saarland machen im Vorfeld der anstehenden Bundestagswahl derzeit bundesweit von sich reden, allerdings ausschließlich negativ. Zunächst war da die umstrittene Wahl von Grünen-Urgestein Hubert Ulrich zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl im September. Jetzt spricht ganz Deutschland von einer weiteren Figur der Saar-Grünen: Irina oder Iryna Gaydukova, die Schreibweise des Vornamens variiert in den Medien.

Die stellvertretende Landesvorsitzende ist nach Hubert Ulrich als Kandidatin auf den zweiten Platz der Grünen-Landesliste gewählt worden. Im Livestream des Parteitags sollte sie den Parteimitgliedern eigentlich Rede und Antwort stehen. Stattdessen erlebte sie auf dem Parteitag einen Blackout, konnte zu wichtigen grünen Themen keine Antworten geben. So schwieg sie zu Fragen zum Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit, außerdem zum Handel mit CO2-Zertifikaten.

In den sozialen Medien kursiert nun tausendfach ein Videoausschnitt aus dem Live-Stream, der die quälend langen Sekunden der Stille nach den einzelnen Fragen an Gaydukova zeigt und die Frau, die für die Saar-Grünen in den Bundestag einziehen will, ratlos aussehen lässt. Nach SR-Informationen ist Gaydukova offenbar aus der Partei ausgetreten, die Webseite des Grünen-Landesverbands listet sie allerdings noch als stellvertretende Landesvorsitzende.

Die Grünen im Bezirksrat Saarbrücken-Mitte erklären hingegen: „Auf eigenen Wunsch hat das Mitglied die Fraktion und den Bezirksrat verlassen, daher ist ihre Seite hier nicht mehr abrufbar. Es ist uns wichtig zu betonen, dass wir diesen Rücktritt sehr bedauern, da die Zusammenarbeit hier im Rat stets produktiv und kompetent war. Wir wünschen alles Gute und erklären unsere Solidarität.“

Schützenhilfe bekommt Gaydukova auch von unerwarteter Stelle. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) erklärt: „Der Auftritt ist sicher alles andere als professionell. Aber die Reaktionen darauf im Netz finde ich noch unprofessioneller und beschämend. Hier wird gerade ein Mensch kaputt gemacht.“