Überherrn: Keine Bewährung für Totraser Dennis M. (23)! Er hatte am 7. August 2016 mit seinem aufgemotzten Opel Zafira mit der Aufschrift „Waffenschmiede Rüsselsheim“ abends die 14 Jahre alte Victoria auf dem Gehweg getötet, weil er viel zu schnell in eine Kurve gerast war. Ein Gutachter bestätigte, dass er bei dem Tempo, mit dem er unterwegs war, die Kurve nie geschafft hätte. Nach einem Bremsweg von mehr als 50 Metern kam der Wagen von seiner Fahrspur ab. Das Mädchen, was auf dem Gehweg hockte, war sofort tot, ein weiterer 16-jähriger Jugendlicher wurde schwer verletzt. Ein dritter blieb unverletzt, weil er rechtzeitig zur Seite sprang, und musste nach den Geschehnissen in psychologische Behandlung. Auch die Eltern und der kleine Bruder der getöteten Victoria leiden bis heute unter den Ereignissen jener Nacht. Gegen 22.50 Uhr war der Angeklagte von Saarwellingen nach Überherrn gefahren, nachdem er zuvor an seinem Turbolader rumgeschraubt hatte. Sein Opel Zafira war durch eine Vielzahl technischer Veränderungen zu einem Rennwagen mit einer Leistung von über 250 PS umgebaut, die Vorderreifen waren stark abgefahren. Aufgrund der vorgenommenen Veränderungen war die Betriebserlaubnis des Wagens, mit dem der Angeklagte gerne über den Nürburgring fuhr, erloschen. Mit Dennis M. unterwegs waren auch zwei weitere junge Männer mit ihren ebenfalls aufgemotzten Mitsubishi Evos. Sie trafen an der Unfallstelle ein, kurz nachdem das Mädchen totgerast wurde. Statt zu helfen, fuhren sie weg, als sie das Martinhorn hörten, tauschten daheim die Autos und kamen dann erst wieder zur Unfallstelle. In einem ersten Verfahren vor dem Amtsgericht war Dennis M. zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt worden. Das wollte er nicht akzeptieren. Er ging in Berufung, nahm sich einen anderen Anwalt, der im jetzigen Verfahren vor dem Landgericht auf Bewährung plädierte. Der Richter folgte dieser Forderung nicht und verhängte eine Haftstraße von zwei Jahren und acht Monaten ohne Bewährung.